6741/J XXIV. GP

Eingelangt am 22.10.2010
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Karlsböck

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

betreffend alarmierende Langzeitstudie über den körperlichen Zustand von österreichischen Kindern

 

 

Eine Langzeitstudie des Instituts für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung (IMSB) sammelte über 25 Jahre mit der wissenschaftlichen Methode der Anthropometrie (= Körpervermessung, bei der u. a. Körperbau, Fettanteil, Körperkomposition verglichen werden) Daten von 15 000 Personen.

 

Insbesondere bei Kindern ist die Zunahme des Körperfettanteils besonders alarmierend. An mehreren Wiener Sport-Mittelschulen wurden von 2004 bis 2006 mehr als tausend Kinder der Eingangsklassen anthropometrisch untersucht. Jeder vierte Schüler hatte einen Körperfettanteil von mehr als 20 Prozent. Bei Untersuchungen einer Eingangsklasse im Jahr 2010 zeigte sich, dass mittlerweile sogar jeder zweite Schüler übergewichtig ist.

 

Aufgrund dieser negativen Entwicklung sind Kinder häufiger und früher mit gesundheitlichen Problemen konfrontiert. Beispielsweise leiden fettleibige Kinder viel häufiger unter Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Dementsprechend sind auch die Gesundheitskosten laut OECD auch um ein vielfaches höher als bei einem Patienten mit normalem Gewicht. Auch die Lebenserwartung ist bei Fettleibigen um acht bis zehn Jahre reduziert.

 

Vor diesem Hintergrund richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Seit wann ist Ihrem Ressort diese wissenschaftliche Untersuchung bekannt?

 

2.    Wenn ja, wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort die Untersuchungsergebnisse?

 

3.    Wenn ja, wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort die Untersuchungsempfehlungen?


 

4.    Welche Projekte wurden bundesweit umgesetzt, um Kindern und Jugendlichen die Bedeutsamkeit einer ausgewogenen Ernährung zu vermitteln?

 

5.    Welche finanziellen Mittel wurden dafür bereitgestellt?

 

6.    Welche Indikatoren werden zur Erfolgsmessung der Projekte herangezogen?

 

7.     Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort deren Nachhaltigkeit?

 

8.    Welche Projekte wurden bundesweit umgesetzt, um Kinder und Jugendliche zu mehr Sport und Bewegung zu animieren bzw. diese überhaupt zu ermöglichen?

 

9.    Welche finanziellen Mittel wurden dafür bereitgestellt?

 

10. Welche Indikatoren werden zur Erfolgsmessung der Projekte herangezogen?

 

11.  Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort deren Nachhaltigkeit?