6917/J XXIV. GP

Eingelangt am 18.11.2010
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Werner Neubauer

und weiterer Abgeordnete

 

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Sicherstellung der Mobilität der Senioren

 

 

Heute leben Menschen über 30 Jahre länger als noch vor 50 Jahren, und die meisten Seniorinnen und Senioren haben die Chance, die gewonnenen Jahre bei bester Gesundheit aktiv zu gestalten. Sie wollen sich keinesfalls aus dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben zurückziehen. Das Erkennen des Stellenwertes älterer Menschen bedeutet Akzeptanz, das Ansinnen der Seniorinnen und Senioren ist es, auch im Alter mobil zu sein.

 

Gerade bezüglich der Mobilität der Senioren bedarf aber derzeit seitens der Anbieter öffentlicher Verkehrsmittel Verbesserungen. Laut einem Bericht des Rechnungshofes betreffend Sonderpreisangebote der ÖBB-Personenverkehr Aktiengesellschaft verfolgte die ÖBB–Personenverkehr Aktiengesellschaft eine de–facto–Politik der Angebotsvielfalt von Sonderpreisprodukten und der Positionierung der Bahn als Billigtransportmittel, die keinen Rückhalt in ihrem Strategie– und Marketingkonzept fand.

Die ÖBB–Personenverkehr Aktiengesellschaft bot allein im Jahr 2008 im Sonderpreissegment 54 Produktlinien mit insgesamt 241 verschiedenen Sonderpreisprodukten an. Die Breite und Unstrukturiertheit des Angebots wie auch die vielfältigen Voraussetzungen für die Inanspruchnahme erschwerten die Darstellbarkeit und damit auch die Kommunikation und den Vertrieb der Produkte.

 

Mehr als unverständlich ist auch die unter anderem von der Volksanwaltschaft aufgezeigte Problematik, dass unterschiedliche Seniorenermäßigungen für Frauen und Männer bei öffentlichen Verkehrsmitteln mangels sozialer Treffsicherheit keine soziale Vergünstigung und keine geeignete Maßnahme zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männer sind. Die Volksanwaltschaft sieht darin vielmehr eine Diskriminierung und plädiert daher für eine sozial gerechte Lösung wie eine geschlechts- und altersunabhängige Seniorenermäßigung für alle Pensionistinnen und Pensionisten.


 

Laut VCÖ scheint die Benützung des öffentlichen Verkehrs vielen Menschen zu kompliziert, vor allem für Ziele, die nicht täglich angesteuert werden. Um öffentliche Verkehrsmittel attraktiv und leicht benutzbar zu mache, sind verschiedene Maßnahmen nötig. Wichtig wären beispielsweise Fahrgastinformationssysteme, die über Verspätungen in Echtzeit informieren und Alternativen aufzeigen; zudem brauche es ein unkompliziertes Ticketing-System, das zum günstigsten Tarif jede Reise von A nach B mit nur einem Ticket ermöglicht.

 

Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologier folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Mit welchen Maßnahmen unterstützen Sie die Forderung, Mobilität auch für unsere ältere Generation sicherzustellen?

2.    Welche Bemühungen haben Sie in der Vergangenheit unternommen, um speziell die Mobilität der Seniorinnen und Senioren sicherzustellen?

3.    Was werden Sie unternehmen, um Verbesserungen in diesem Bereich voranzutreiben?

4.    Wird eine Vereinfachung für Senioren zur Beschaffung der Vorteilscard-Senioren angedacht und wenn ja, welche?

5.    Haben Sie mit den ÖBB bzw. anderen Verkehrsbetrieben bereits Gespräche bzgl. geschlechtsunabhängiger Seniorentarife aufgenommen und wenn ja, wann, mit wem und mit welchem Ergebnis?

6.    Wie hoch waren die Förderbeträge der einzelnen Bundesländer jeweils seit 2005 bezüglich Vorteilscard–Senioren bzw. sonstiger Seniorentarife?

7.    Wie hoch waren die Förderbeiträge der einzelnen Bundesländer jeweils seit 2005 für ermäßigte Seniorenkarten im öffentlichen Verkehr?