7180/J XXIV. GP

Eingelangt am 21.12.2010
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Roman Haider

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

betreffend der Aufhebung der Energieabgaben-Rückvergütung für Tourismusbetriebe

 

Der Tourismus, der wichtigste Arbeitgeber unsres Landes, wird immer mehr durch die Regierung zur Wirtschaft zweiter Klasse degradiert. Es vergeht kein Jahr in dem nicht neue Belastungen auf die steuerliche Melkkuh Tourismus zukommen.

 

Presseaussendung der WKÖ vom 03.11.2010:

 

Hans Schenner fühlt sich ungerecht behandelt. Der Tourismus habe die Krise ohne wesentliche Blessuren gemeistert und "das Ganze aufrechterhalten". "Das ist jetzt wohl der Dank dafür", kommentiert der Obmann der Sparte Tourismus in der WKÖ die Sparpläne der Regierung. Schenner spricht von Belastungen von 100 Mio. Euro, die auf seine Branche zukommen würden, "es erwischt uns dreifach". Zum einen durch die angedachte Aufhebung der Energieabgaben-Rückvergütung. Diese könnte ab 2011 nur mehr für Betriebe aus Industrie und Produktion gelten. Das, so Schenner, würde 8000 bis 12.000 Unternehmen treffen, die viel für Energie zahlen, Thermen oder Hotels mit Bädern, und für zusätzliche Kosten von 35 Mio. Euro sorgen. "Ein Hallenbad wäre um 33.000 Euro pro Jahr teurer." Ein Hotelier würde im Schnitt um 2000 bis 3000 Euro mehr Kosten pro Jahr haben. Auch die mögliche Gebühr für die Lebensmittelkontrollstelle Ages sorgt für Unmut - je nach Zahl der Mitarbeiter würde sie 200 bis 13.000 Euro pro Betrieb und Jahr kosten. Die aus dem Gesundheitsministerium ausgegliederte Ages soll künftig stärker von Unternehmen finanziert werden. Dem geplanten Modell nach seien im Tourismus Zusatzbelastungen von elf Mio. Euro zu erwarten. Der größte Brocken sei die Ticketsteuer - sie würde den Tourismus und die Urlauber mit einer Belastung von 60 Mio. Euro treffen - vor allem die Reiseveranstalter. Schenner spricht von einem "Schock", der dafür sorgen werde, dass Hoteliers und Gastronomen ihre Investitionen und Projekte im kommenden Jahr auf Eis legen würden, nachdem diese heuer erst wieder angesprungen sind.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend folgende

 

Anfrage

 

  1. Wie beurteilen sie als zuständiger Bundesministerminister für Wirtschaft, Familie und Jugend die Sichtweise des Obmanns der Sparte Tourismus in der WKÖ Hans Schenner und teilen sie diese Ansichten?

  1. Wann und aus welchem Grund wird die Energieabgaben-Rückvergütung aufgehoben?
  2. Sind außer dem Tourismus auch andere Branchen von der Aufhebung der  Energieabgaben-Rückvergütung betroffen; wenn ja welche und in welchem Ausmaß?
  3. Wie hoch beziffern sie die zu erwartenden Einnahmen aus der Abschaffung der Energieabgaben-Rückvergütung?
  4. Sind für besonders stark von der  Aufhebung der Energieabgaben-Rückvergütung betroffene Tourismusbetriebe wie zum Beispiel Wellness-Hotels oder Thermen Ausnahmeregelungen geplant?
  5. Wenn ja welche und  in welchem Ausmaß?
  6. Wie beurteilen sie als zuständiger Minister den zu erwartenden Wettbewerbsnachteil der österreichischen Tourismusbetriebe gegenüber unseren Nachbarländern?