7230/J XXIV. GP

Eingelangt am 21.12.2010
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Roman Haider

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

betreffend „Ticketsteuer“

 

 

Presseaußendung der WKÖ vom 03.11.2010:

 

Hans Schenner fühlt sich ungerecht behandelt. Der Tourismus habe die Krise ohne wesentliche Blessuren gemeistert und "das Ganze aufrechterhalten". "Das ist jetzt wohl der Dank dafür", kommentiert der Obmann der Sparte Tourismus in der WKÖ die Sparpläne der Regierung. Schenner spricht von Belastungen von 100 Mio. Euro, die auf seine Branche zukommen würden, "es erwischt uns dreifach". Zum einen durch die angedachte Aufhebung der Energieabgaben-Rückvergütung. Diese könnte ab 2011 nur mehr für Betriebe aus Industrie und Produktion gelten. Das, so Schenner, würde 8000 bis 12.000 Unternehmen treffen, die viel für Energie zahlen, Thermen oder Hotels mit Bädern, und für zusätzliche Kosten von 35 Mio. Euro sorgen. "Ein Hallenbad wäre um 33.000 Euro pro Jahr teurer." Ein Hotelier würde im Schnitt um 2000 bis 3000 Euro mehr Kosten pro Jahr haben. Auch die mögliche Gebühr für die Lebensmittelkontrollstelle Ages sorgt für Unmut - je nach Zahl der Mitarbeiter würde sie 200 bis 13.000 Euro pro Betrieb und Jahr kosten. Die aus dem Gesundheitsministerium ausgegliederte Ages soll künftig stärker von Unternehmen finanziert werden. Dem geplanten Modell nach seien im Tourismus Zusatzbelastungen von elf Mio. Euro zu erwarten. Der größte Brocken sei die Ticketsteuer - sie würde den Tourismus und die Urlauber mit einer Belastung von 60 Mio. Euro treffen - vor allem die Reiseveranstalter. Schenner spricht von einem "Schock", der dafür sorgen werde, dass Hoteliers und Gastronomen ihre Investitionen und Projekte im kommenden Jahr auf Eis legen würden, nachdem diese heuer erst wieder angesprungen sind.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend folgende

 

 

Anfrage

 

 

  1. Wie beurteilen Sie als zuständiger Minister die Sichtweise des Obmannes der Sparte Tourismus in der WKÖ, Hans Schenner und teilen sie diese Ansichten?

  1. Wie beurteilen Sie als zuständiger Minister die Auswirkungen der „Ticketsteuer“ auf den österreichischen Tourismus?

 

  1. Wann und in welcher Höhe wird die „Ticketsteuer“ eingeführt?

 

  1. Wie hoch beziffern sie die zu erwartenden Einnahmen aus der „Ticketsteuer“?

 

  1. Wie beurteilen sie die Befürchtungen einiger österreichischer Reiseveranstalter und Fluglinien, dass in Zukunft die Fluggäste auf ausländische Flughäfen wie zum Beispiel Preßburg ausweichen könnten?

 

  1. Gibt es von ihrer Seite Bestrebungen eine einheitliche „Ticketsteuer“ in der europäischen Union einzuführen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden?

 

  1. Werden sie sich als zuständiger Minister dafür einsetzen, dass die „Ticketsteuer“ wieder gestrichen wird, wenn ab 2012 die CO2 Abgabe auf Flugreisen kommt?