7734/J XXIV. GP

Eingelangt am 23.02.2011
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz

und weiterer Abgeordneter

 

an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur

betreffend Durcheinander beim Einsatz niederösterreichischer Hauptschullehrer

 

 

Nach einem Bericht im "Mittagsjournal" des Radiosenders Ö1 vom 15. Februar 2011 kommt es im Bundesland Niederösterreich "immer öfter dazu, dass Lehrerinnen und Lehrer auch fremde Gegenstände übernehmen". (http://oe1.orf.at/artikel/269672, 16. Feb. 2011) Das heißt, dass sie Fächer unterrichten, für die sie nicht geprüft sind. Dem niederösterreichischen Landesschulratspräsidenten Helm zufolge kann dieses Manko durch "verpflichtende Fortbildung" ausgeglichen werden, aber: "Prinzipiell müssen Lehrerinnen und Lehrer an Hauptschulen mehr oder weniger alle Fächer unterrichten können." (ebd.)

 

Ergänzend dazu werden auch Fälle kolportiert, in denen an Schulen Lehrer nicht in Unterrichtsfächern, in denen sie geprüft sind unterrichten, sondern in solchen, in denen sie nicht geprüft sind, während gleichzeitig Fächer in denen diese Lehrer geprüft wären, von anderen, in diesen Fächern gleichermaßen nicht geprüften Lehrern unterrichtet werden. Auf diese Art und Weise können manche Lehrer etwa einem unbeliebten Arbeitsaufwand, der sich in den sog. "Schularbeitenfächern" ergibt, "ausweichen".

 


In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur die folgende

 

Anfrage

 

1.     Ist die o. g. Situation, wonach Lehrer Fächer unterrichten, für die sie nicht geprüft sind, rechtlich gedeckt?

2.     Warum ist eine verpflichtende Fortbildung zu absolvieren, wenn Hauptschullehrer ohnehin alle Fächer unterrichten können müssen?

3.     Besteht ein Unterschied in der Besoldung bzw. Vergütung von Unterrichtseinheiten, die von in den betreffenden Fächern geprüften HS-Lehrern gehalten werden im Gegensatz zu Unterrichtseinheiten, die von in den betreffenden Fächern nicht geprüften HS-Lehrern gehalten werden?

4.     An welchen niederösterreichischen Hauptschulen werden bzw. wurden Unterrichtseinheiten von in den betreffenden Fächern nicht geprüften Lehrern gehalten?

5.     Sind seitens des BMUKK Maßnahmen ergriffen worden, um diesen Missstand zu bereinigen?

6.     Falls nein, warum nicht?

7.     Falls nein, sind solche Maßnahmen noch zu erwarten bzw. bis wann?

8.     Falls nein, warum nicht?

9.     Ist es in Niederösterreich außer in Hauptschulen auch noch an anderen Schultypen dazu gekommen, dass Unterrichtseinheiten von in den betreffenden Fächern nicht geprüften Lehrern gehalten werden bzw. wurden? Welchen?

10.  Falls ja, besteht ein Unterschied in der Besoldung bzw. Vergütung von Unterrichtseinheiten, die von in den betreffenden Fächern geprüften Lehrern gehalten werden im Gegensatz zu Unterrichtseinheiten, die von in den betreffenden Fächern nicht geprüften Lehrern gehalten werden?


11.  Falls ja, sind seitens des BMUKK Maßnahmen ergriffen worden, um diesen Missstand zu bereinigen?

12.  Falls nein, warum nicht?

13.  Falls nein, sind solche Maßnahmen noch zu erwarten bzw. bis wann?

14.  Falls nein, warum nicht?

15.  Wie viele Fälle sind Ihnen bekannt, in denen einerseits Lehrer Fächer unterrichten, in denen sie nicht geprüft sind, während sie gleichzeitig in den Fächern, in denen sie geprüft wären, von anderen, wiederum in diesen Fächern nicht geprüften Lehrern vertreten werden?

16.  Falls ja, an welchen Standorten ist dies der Fall?

17.  Falls ja, auf welcher Rechtsgrundlage beruhen diese Fälle?

18.  Falls ja, erachten Sie diese Handhabungsweise als sinnvoll?