7992/J XXIV. GP
Eingelangt am 22.03.2011
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ANFRAGE
des Abgeordneten Kogler, Schwentner, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung
betreffend Werbeleistungen
„Die Presse“ vom Samstag, dem 12.3.2011, berichtet über die
Werbeaktivitäten des Wissenschaftsministeriums folgendermaßen:
„Diesem Image kann es auch nicht zuträglich sein,
wenn ihr Ministerium in geradezu auffälliger Weise bei diversen
Aktivitäten auf der Einschaltung einer ganz bestimmten Grazer Agentur
besteht. Es ist für solcherart Genötigte leicht herauszufinden, um
welches Firmengeflecht es sich dabei handelt: Es ist dasselbe, das offenbar
jeden Auftrag des Ministeriums an Land zieht. Andere Firmen vermerken bereits
pikiert, dass das Ministerium nicht einmal zum Vergleich oder zur Wahrung des
Scheins andere Angebote einholt. Es geht dabei um hunderttausende Euro. So viel
zu Sparmeisterin Karl, wird bissig angemerkt. Demnächst wird das
Ministerium die groß angelegte Werbekampagne "WissenSCHAFFT
Vorsprung" starten, entworfen und durchgeführt von CB Brand
Communication, Claudia Babel in Graz. Das ist eben jene Firma, die Partnern des
Wissenschaftsministeriums so nachdrücklich "empfohlen" wird.
Claudia Babel hat den steirischen ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer
in seinem nicht ganz geglückten Wahlkampf 2009 intensiv beraten und die
Kampagne für den Grazer ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl
durchgeführt. Wie das Leben in der Steiermark so spielt, ist dort ganz
schnell die Information zu erhalten, dass Karls Kabinettschef Peter Puller
seinen Ausflug in die Privatwirtschaft im Wiener Büro Claudia Babels
verbracht hat. Puller war 2005 als Pressereferent der steirischen ÖVP
dadurch aufgefallen, dass er im Wahlkampf ÖVP-Funktionäre zum
Ausstreuen von Gerüchten und zu "unsachlichen und untergriffigen"
Postings im Internet aufgefordert hatte.Nach Umwegen über die
ÖVP-Bundespartei und eben die Privatwirtschaft landete er 2009 bei Karl im
ÖAAB, zog mit ihr 2010 als Pressereferent ins Ministerium. Gegen Ende 2010
avancierte er zum Kabinettschef.“
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
8a. Wenn ja, aus welchem Grund entschied sich Ihr Ministerium jeweils für „CB Brand“?
8b. Wenn nein, warum nicht?