8063/J XXIV. GP

Eingelangt am 24.03.2011
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz

und weiterer Abgeordneter

 

an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur

betreffend Daten zum funktionalen Analphabetismus in Österreich

 

 

"Funktionaler Alphabet ist eine Person, die sich an all den zielgerichteten Aktivitäten ihrer Gruppe und Gemeinschaft, bei denen Lesen, Schreiben und Rechnen erforderlich sind, und ebenso an der weiteren Nutzung dieser Kulturtechniken für ihre eigene Entwicklung und die ihrer Gemeinschaft beteiligen kann."

(UNESCO 1962, zit. n. Erwachsenenanalphabetismus und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Ein OECD/CEIR-Bericht. Frankfurt/M. u. a. 1994:254)

 

Funktionaler Analphabetismus ist dem entsprechend die Unfähigkeit, sich in sämtlichen Lese-, Schreib- und/oder Rechenkenntnisse erfordernden Lebensbereichen zu betätigen. Betroffene sind somit nicht einmal in der Lage, SMS zu schreiben oder E-Mails zu verschicken.

 

Eine Arbeit aus dem Jahr 2009 nennt unter Bezugnahme auf eine Quelle der UNESCO 300.000 als offizielle Zahl und bis zu 600.000 Betroffene inkl. Dunkelziffer. (Vgl. Vogrin 2009:21f.) Als weitere Referenzquellen dienen u. a. die Ergebnisse der PISA-Studien 2000 und 2003.


In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur die folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.     Liegen dem BMUKK aktuelle Daten betreffend die Zahl sowie Situation funktionaler Analphabeten in Österreich vor?

2.     Falls ja, welche Maßnahmen wurden bzw. werden seitens des BMUKK ergriffen, um die diese Zahl zu senken bzw. die Lage funktionaler Analphabeten in Österreich zu verbessern?

3.     Falls nein, sind seitens des BMUKK in näherer Zukunft Studien betreffend die Zahl sowie Situation funktionaler Analphabeten in Österreich zu erwarten?

4.     Falls ja, bis wann?

5.     Wie hoch ist die Anzahl funktionaler Analphabeten in Österreich im Jahr 2011?

6.     Auf welche Höhe wird seitens des BMUKK die Dunkelziffer geschätzt?

7.     Welche diesbezüglichen Schlüsse zieht das BMUKK bzw. das bifie aus den PISA 2009-Ergebnissen?