8088/J XXIV. GP
Eingelangt am 29.03.2011
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Carmen Gartelgruber
und weiterer Abgeordneter
an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend "Vor Schulschluss ab in die Ferien – Direktoren zeigen die Eltern an" – Fälle von Verletzung der Schulpflicht zu Semesterende im Bundesland Tirol
Die Tageszeitung "Oberösterreichische Nachrichten" titelte am 9. Juli 2010 "Vor Schulschluss ab in die Ferien Direktoren zeigen die Eltern an". Inhalt des Artikels war der Sachverhalt, dass gegen Ende des Sommersemesters viele Eltern von Schuldirektionen wegen Verstoßes gegen die Schulpflicht angezeigt würden, da diese entgegen der Aufforderung, ihre Kinder auch in den letzten Schulwochen nicht vorzeitig vom Unterricht fernzuhalten, bereits einige Tage vor der Zeugnisverteilung ihren Urlaub antreten wollten. Insbesondere seien von den Anzeigen Migrantenfamilien betroffen:
"Väter kommen mit Flug-oder Busticket in der Hand zu mir und verlangen, dass wir ihre Kinder in die Ferien entlassen",
wird der Direktor einer Neuen Mittelschule (NMS) zitiert,
"Die Häufung von Zwillingsgeburten und Todesfällen am Balkan um diese Zeit ist schon sehr auffällig"
die Direktorin einer anderen NMS.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur die folgende
Anfrage
1. Wie viele Anzeigen wurden aufgrund des o. g. Sachverhalts im Sommersemester 2010 an Tiroler NMS erstattet?
2. Wie viele Anzeigen wurden aufgrund des o. g. Sachverhalts im Sommersemester 2010 an Tiroler Hauptschulen (HS) erstattet?
3. Wie viele Anzeigen wurden aufgrund des o. g. Sachverhalts im Sommersemester 2010 an Tiroler AHS-Unterstufen erstattet?
4. Wie viele Anzeigen wurden aufgrund des o. g. Sachverhalts im Sommersemester 2010 an anderen Schultypen im Bundesland Tirol erstattet?
5. Wie viele Anzeigen wurden aufgrund des o. g. Sachverhalts im Schuljahr 2010/11 bisher an Tiroler NMS erstattet?
6. Wie viele Anzeigen wurden aufgrund des o. g. Sachverhalts im Schuljahr 2010/11 bisher an Tiroler Hauptschulen (HS) erstattet?
7. Wie viele Anzeigen wurden aufgrund des o. g. Sachverhalts im Schuljahr 2010/11 bisher an Tiroler AHS-Unterstufen erstattet?
8. Wie viele Anzeigen wurden aufgrund des o. g. Sachverhalts im Schuljahr 2010/11 bisher an anderen Schultypen im Bundesland Tirol erstattet?
9. Welche Maßnahmen wurden im Bundesland Tirol ergriffen, um diese Zahl zu senken?
10. Welche Konsequenzen zeitigte das o. g. Verhalten für die betreffenden Familien?