8413/J XXIV. GP
Eingelangt am 03.05.2011
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Anfrage
der Abgeordneten Schenk, Ursula Haubner
und Kollegen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Mobbing, Bossing und Staffing bei der Polizei
Bossing ist Mobbing von oben nach unten, also ein Verhalten des Vorgesetzten gegen einen Mitarbeiter, das der nötigen Objektivität und Fairness nicht entspricht und durch welches der Mitarbeiter erheblichen Schaden erleidet. Staffing ist Mobbing von unten nach oben, also von der Mitarbeiterebene gegenüber dem Vorgesetzten. Dies kann geschehen, indem man dem Vorgesetzten wichtige Informationen vorenthält, seine Vorgesetztenrolle untergräbt oder sich mit Anliegen oder Informationen an andere Führungskräfte wendet, den Vorgesetzten also bewusst und geplant übergeht.
Mobbing und Bossing sind bei der Polizei, ebenso wie in anderen großen Organisationen nicht selten an der Tagesordnung. Gerade in einer militärisch organisierten Institution ist dieses Thema immer wieder transparent zu machen. Eine straffe Hierarchie bedingt, dass sehr oft Weisungsgebundenheit und Disziplin mit Kommunikationsformen verwechselt wird, die für den einzelnen Mitarbeiter frustrierend und demotivierend sind. Nicht selten werden Fälle bekannt, wo Einzelne, die andere Ansichten als ihre Vorgesetzten oder Kollegen haben, nicht mehr in den Kommunikationsprozess auf der Dienststelle eingebunden sind und dadurch schwere Nachteile erleiden. Selbst Menschen, die an und für sich über ein gutes Selbstbewusstsein verfügen, werden dann irgendwann krank oder können sich nicht mehr motivieren.
Dem Dienstgeber obliegt die Pflicht, Mobbinghandlungen zu vermeiden und gegenzusteuern. In Anbetracht der Tatsache, dass mittlerweile die psychischen Erkrankungen in Folge des zunehmenden Drucks in der Arbeitswelt immer mehr zunehmen, ist dies auch ein wirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Faktor, der nicht zu vernachlässigen ist. Dem Staat und der Wirtschaft entstehen dadurch Schäden in Milliardenhöhe. Daher ist nicht nur für die physische Sicherheit der Arbeitnehmer zu sorgen, sondern auch für deren psychische Gesundheit. Um entsprechend vorzubeugen wären daher Maßnahmen zu treffen, welche für die Psychohygiene der Mitarbeiter sorgen. Auch einige Selbstmorde gehen auf das Konto von Mobbing.
In diesem Sinn stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres folgende
ANFRAGE: