8555/J XXIV. GP

Eingelangt am 18.05.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Glaser, Lopatka, Praßl
Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Bahnstrecken in der Oststeiermark und im Bezirk Jennersdorf

Für das Burgenland mit seinen vielen peripheren Regionen ist es entscheidend, an die umliegenden Großstädte verkehrsmäßig gut angebunden zu sein. Dazu zählen in erster Linie die Ballungsräume Wien und Graz, aber auch Ödenburg und Steinamanger auf ungarischer Seite. Nur durch eine bessere Verkehrsanbindung sind positive wirtschaftliche Entwicklungen, eine verbesserte Lebensqualität für Pendler und eine Verringerung des wachsenden Stadt-Land- bzw. Nord-Süd-Gefälles möglich.

Eine leistungsfähige Bahnverbindung Graz - Budapest ist unabdingbar für die weitere Erschließung dieser beiden Wirtschaftsräume. Sie steht aber vor dem Problem, dass die Bahnstrecke auf ungarischer Seite bereits elektrifiziert ist, auf österreichischer Seite aber noch mit Dieselloks befahren wird. Ein durchgehender Betrieb ist daher nicht möglich.

Sowohl für die Pendler als auch die Wirtschaft des Südburgenlandes und der Oststeiermark spielen zudem die Steirische Ostbahn und die oststeirische Themenbahn eine große Rolle.

Auf ungarischer Seite wurde die Ostbahn bis St. Gotthard durch die fast vollständige Elektrifizierung, den Ausbau und die Übernahme durch die Raaberbahn (RÖEE) deutlich attraktiver. Auf österreichischer Seite ist die Bahnverbindung hingegen durch fehlende Ausbaumaßnahmen und überlange Fahrzeiten für viele nicht attraktiv genug.

In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichnenden Abgeordneten folgende

Anfrage:

1.       Welche Probleme im Bahnverkehr ergeben sich durch die Tatsache, dass die Steirische Ostbahn auf ungarischer Seite bis St. Gotthard bereits elektrifiziert ist, auf österreichischer Seite hingegen noch nicht?

2.       Welche Zeitverluste im Bahnverkehr ergeben sich durch den notwendigen Wechsel von Diesel- auf Elektrobetrieb (bzw. umgekehrt) an der burgenländisch-ungarischen Grenze?

3.    Wie weit sind die Vorarbeiten zur Elektrifizierung der Steirischen Ostbahn auf österreichischer Seite gediehen?


4.       Bis wann ist mit der Fertigstellung dieses Vorhabens bis zur burgenländisch-ungarischen Grenze zu rechnen?

5.       Welche darüber hinausgehenden Schritte zur Attraktivierung der Steirischen Ostbahn sind geplant?

6.     Bis wann ist mit der Fertigstellung dieser Ausbauschritte zu rechnen?

7.   Welche Fahrzeitverringerungen für Graz-Pendler aus dem Bezirk Jennersdorf sind durch die geplanten Maßnahmen auf der Steirischen Ostbahn zu erwarten?

8.       Viele Graz-Pendler aus dem Südburgenland benützen die Bahn erst ab Fehring, weil erst ab dort mehr und raschere Züge im Taktverkehr fahren. Warum wird eine ausreichend große Zahl von raschen Tagesrand-Taktverbindungen erst ab/bis Fehring angeboten und nicht ab/bis Jennersdorf?

9.       Scheitert eine attraktivere Pendlerverbindung auch daran, dass es keinen gemeinsamen Verkehrsverbund zwischen der Steiermark und dem Burgenland gibt?

10.    Wann ist damit zu rechnen, dass sich auch für Tagespendler ab Jennersdorf attraktive Pendelbedingungen nach Graz ergeben?

11.    Welche Maßnahmen zur Attraktivierung der oststeirischen Thermenbahn zwischen Fehring und Friedberg wurden in den letzten fünf Jahren gesetzt?

12.    Welche Ausbaumaßnahmen auf der Thermenbahn sind in den nächsten fünf Jahren geplant?

13.    Durch den schlechten Zustand des Gleisunterbaus sind Langsamfahrstellen entstanden. Wie viele dieser Stellen gibt es derzeit auf der Thermenbahn?

 

14.   Welche Länge weisen diese insgesamt auf?

15.   Wann wurden diese Langsamfahrstellen im Fahrplan berücksichtigt?

16.   Welche Fahrzeitverlängerungen lösen sie aus?

17.   Welche Maßnahmen wurden in den letzten fünf Jahren gesetzt, um Langsamfahrstellen auf der Thermenbahn zu beseitigen?

18.   Welche Maßnahmen planen Sie, um diese Langsamfahrstellen zu beseitigen?

19.   Bis wann werden diese Maßnahmen umgesetzt?

20.   Welche Fahrzeitverringerungen sind durch einen bestmöglichen Ausbau der Thermenbahn insgesamt erzielbar?