8718/J XXIV. GP
Eingelangt am 08.06.2011
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Dr Harald Walser, MSc Dieter Brosz, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend Bewegung und Sport in der Schule
Mehr als die Hälfte der männlichen Bevölkerung Österreichs gilt als übergewichtig (43%) oder als adipös (12%). Bei den Frauen sind etwas weniger übergewichtig (29%), der Anteil adipöser Frauen ist jedoch geringfügig größer (13%) als bei den Männern. In absoluten Zahlen sind damit in Österreich 860.000 Menschen ab 15 Jahren fettleibig (Männer: 400.000, Frauen 460.000) - vgl http://www.statistik.at/.../bmi_body_mass_index/index.html.
Die Gründe dafür sind sicherlich vielschichtig: ungesunde Ernährung, Veränderungen in der Berufswelt, gestiegener Wohlstand, mangelnde Bewegung und fehlende Hinführung der Jugend zu regelmäßiger Bewegung. Wiederum fällt dabei der Schule eine zentrale Aufgabe zu.
Der Rechnungshof zieht in seinem Bericht aus 2008/9 eine erschütternde Bilanz: Stundenkürzungen, fehlende Bildungsstandards, keine Qualitätssicherung, fehlende Daten, keine Kontrolle und Evaluierung der Zielerreichung, unausgebildete Lehrpersonen, mangelhafte Sportanlagen. Bisher sind keine Maßnahmen bekannt, die diese Mängel beseitigen, sodass es zu klären gilt, inwiefern die Empfehlungen des Rechnungshofes bisher nicht berücksichtigt wurden.
Außerdem erarbeiteten vier Schulklassen im Rahmen des Jugendparlaments Kern-Vorschläge, um die Bewegungsmöglichkeiten an den Schulen und damit Gesundheit der Jugendlichen zu verbessern:
a) mindestens 4 Stunden Bewegung und Sport möglichst gleichmäßig auf die Woche verteilt an allen Schulen, davon die Hälfte in Interessensgruppen,
b) Erhebung des Leistungsstands am Beginn und Ende eines Schuljahres,
c) genügend ausgebildetes Lehrpersonal, geeignete Räumlichkeiten mit genügend Geräteausstattung,
d) verpflichtende fünfminütige Auflockerungsübungen am Anfang des Unterrichts nach jeder Unterrichtsstunde.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Welche Maßnahmen leiteten Sie ein, folgenden Punkten der Schlussempfehlungen des Rechnungshofes nachzukommen:
(1) Problembereich Stundenkürzungen
(2) Einführung von Bildungsstandards
(3) Verbesserung der Datenlage
(4) Arbeitsschwerpunkte und Einforderung von Jahresergebnissen
(5) Reform der Ausbildung der BewegungserzieherInnen
(6) SchwerpunktlehrerInnen an den Volksschulen
(7) mehr fachgeprüfte Lehrerinnen
(8) Fortbildungsmonitoring an den Päd Hochschulen
(9) Basisdaten über Liegenschaftsverwaltung
(10) Konzepte und Kontrolle der Pflege von Außensportanlagen
(11) Bewebung des Lehramtes für Bewegung und Sport
(12) geschlechterspezifische Auswertung von Fortbildungsverhaltens
(13) schulbezogene Auswertung von Sportunfällen ? (Bitte um „punktbezogenen“ Beantwortung.)
2. Wie beurteilen Sie folgende Vorschläge des Jugendparlaments:
a) mindestens 4 Stunden Bewegung und Sport möglichst gleichmäßig auf die Woche verteilt an allen Schulen, davon die Hälfte in Interessensgruppen,
b) Erhebung des Leistungsstands am Beginn und Ende eines Schuljahres,
c) genügend ausgebildetes Lehrpersonal, geeignete Räumlichkeiten mit genügend Geräteausstattung,
d) verpflichtende fünfminütige Auflockerungsübungen am Anfang des Unterrichts nach jeder Unterrichtsstunde?
3. Welche davon gedenken Sie umsetzen?
4. Wenn Sie auf die Umsetzung einzelner Vorschläge verzichten wollen, aus welchem Grund?