8838/J XXIV. GP

Eingelangt am 16.06.2011
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Gerhard Huber, Mag. Rainer Widmann,

Kolleginnen und Kollegen

 

an den  Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

 

betreffend Finanzierung der österreichischen Fachhochschulen

Die Fachhochschulen erfreuen sich in Österreich einer immer größeren Beliebtheit, wie dem letzten Bericht des Fachhochschulrates, der am 07.04.2011 im Wissenschaftsausschuss präsentiert wurde, zu entnehmen ist.  Die Zahl der qualitätsgesicherten und akkreditierten FH-Studiengänge im Studienjahr 2009/2010 übersteigt erstmals mit 315 Studiengängen die 300er-Marke.  Die Entwicklung des FH-Sektors ist äußerst positiv, wie dies der Präsident des Fachhochschulrats, Leopold März, der als Auskunftsperson in den Wissenschaftsausschuss geladen worden war, ausführte, man liege derzeit bei 351 Studiengängen. Auch die Anzahl der Studierenden sei im Steigen begriffen, erläuterte März, die Gesamtzahl betrage derzeit rund 37.500. Das bedeute ein Plus von 5% gegenüber dem Vorjahr, wobei besonders erfreulich der steigende Anteil an Frauen sowie jener Studierender sei, die die Fachhochschule berufsbegleitend besuchen. Auch Bundesministerin Beatrix Karl fand nur lobende Worte für den Fachhochschulsektor und betitelte die Fachhochschulen als "zentralen Player" innerhalb des Bildungssektors, der sich auch als Vorbild bei der Umsetzung der Bologna-Architektur erwiesen habe. Als Gründe für die Beliebtheit dieses Bildungszweigs nannte die Ministerin die praxisnahe Ausbildung, die kurze Studiendauer und die guten Aussichten am Arbeitsmarkt.

Nachdem es im letzten Jahr einen Ausbaustopp gegeben hat, werde es nun möglich sein, aus den Offensivmitteln (80 Mio. €) des Bundes einen Teil für den quantitativen Ausbau des Fachhochschulsektors zu erhalten, informierte die Wissenschaftsministerin. Insgesamt seien 1.300 zusätzliche Studienplätze vor allem im naturwissenschaftlich-technischen Bereich geplant, wobei es bereits im nächsten Wintersemester 350 Plätze mehr für Studienanfänger geben werde. Laut Ausbauplan seien keine neuen Standorte vorgesehen, jedoch die Ausweitung von Studiengängen und die Einrichtung neuer Studiengänge. Leopold März ergänzte aus seiner Sicht, dass der Finanzierungsbedarf der Fachhochschulen sich nicht allein in der Finanzierung der Studienplätze erübrigen könne. Er unterstrich mit allem Nachdruck die Notwendigkeit einer Basisfinanzierung und einer Finanzierung, die auch strukturell geprägt ist und qualitative Elemente beinhaltet.

Da das Erfolgsmodell „Fachhochschule“ nur mit einer entsprechenden Finanzierung weiterhin funktionieren und ausgebaut werden kann, stellen die unterzeichnenden Abgeordneten folgende

ANFRAGE

1.       Wie hoch war der Fördersatz pro Jahr in den Jahren 2006/2007, 2007/2008, 2008/2009, 2009/2010 und 2010/2011 für


a)       für Studienplätze in Studiengängen, die einen Technikanteil von mindestens 50 % aufweisen,

b)       für Studienplätze in Studiengängen, die einen Technikanteil von mindestens 25 % aufweisen,

c)       für Studienplätze in Studiengängen mit Schwerpunkt Tourismus,

d)       für Studienplätze in allen anderen Studiengängen?

 

  1. Welchen Betrag wird der Bund im Studienjahr 2011/2012 und welchen im Jahr 2012/2013 für den quantitativen Ausbau des Fachhochschulsektors zur Verfügung stellen? (Bitte hier eine detaillierte Auflistung: welchen Betrag bekommt welche Fachhochschule für wie viele Studienplätze)
  2. An welchen Fachhochschulen wird es die neuen 350 Studienplätze ab dem kommenden Wintersemester geben und weshalb dort? Welche Studiengänge werden ausgebaut und weshalb?
  3. Wie werden die angekündigten 1300 neuen Studienplätze auf die 21 existierenden Fachhochschulen und auf die bestehenden Studiengänge verteilt werden und weshalb? Wann wird dieses Ziel erreicht werden?
  4. Welche neuen Studiengänge werden wo und wann eingeführt werden und mit welchem Fördersatz pro Studiengang weshalb gefördert?
  5. Wann ist die Einführung der geforderten Basisfinanzierung für die Fachhochschulen geplant und in welcher Höhe? Sollte diese Maßnahme nicht geplant sein, weshalb nicht?
  6. Welchen Betrag hat die

a)       Fachhochschule des bfi Wien GmbH,

b)    Fachhochschule Technikum Wien,

c)    Fachhochschule Campus Wien,

d)    Fachhochschule Vorarlberg GmbH,

e)    Fachhochschule Kärnten

f)     Fachhochschule Wiener Neustadt für Wirtschaft und Technik GmbH,

g)    Fachhochschule Sankt Pölten GmbH,

h)    IMC Fachhochschule Krems GmbH, 

i)      Fachhochschule Salzburg GmbH,

j)      Fachhochschule Kufstein Tirol Bildungs GmbH,

k)    CAMPUS 02 Fachhochschule der Wirtschaft GmbH,

l)         Fachhochschule Joanneum GmbH,

m)     FH OÖ Studienbetriebs GmbH

n)       Fachhochschulstudiengänge Burgenland GmbH

o)       MCI Management Center Innsbruck – Internationale Hochschule GmbH,

p)       FHW-Fachhochschul-Studiengänge Betriebs- und Forschungseinrichtungen der Wiener Wirtschaft GmbH,

q)       Lauder Business School,

r)        FHG– Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol GmbH,

s)       FFH Gesellschaft zur Erhaltung und Durchführung von Fachhochschul-Studiengängen mbH,

t)        das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport
(Erhalter des Studienganges „Militärische Führung“) und die

u)       FH für Gesundheitsberufe OÖ

 

in den Studienjahren 2006/2007, 2007/2008, 2008/2009, 2009/2010 und 2010/2011 für welche Studiengänge erhalten? (Bitte hier eine detaillierte Auflistung nach Fachhochschule, Anzahl und Art der Studiengänge, Studienjahre.)

 

 

 

Wien, am 16.06.2011