8895/J XXIV. GP

Eingelangt am 28.06.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

des Abgeordneten Werner Kogler, Freundinnen und

Freunde an die Bundesministerin für Finanzen

 

betreffend Euroabwertung und Finanzierungsrisiko des Bundes

 

 

BEGRÜNDUNG

 

 

In Beantwortung unserer Anfrage vom 4.5.2010 – 5214/J – wurden die ausstehenden Bundesfinanzierungen in Schweizer Franken mit CHF 3,9 Mrd beziffert. Diese waren zu einem (durchschnittlichen) Kurs von 1,483 aufgenommen worden, wodurch sich zum Zeitpunkt Juni 2010 und dem damals gültigen Wechselkurs von 1,425 ein zusätzliches Tilgungserfordernis von EUR 108 Mio ergab.

 

In der Anfragebeantwortung wurde die Zinskostenersparnis bei diesen Fremdwährungsfinanzierungen mit EUR 444 Mio beziffert, womit sich nach Abzug der 108 Mio noch immer eine Nettoersparnis von 336 Mio errechnete.

 

Inzwischen hat der Euro gegenüber dem Franken weiter massiv abgewertet. Der Kurs liegt derzeit nur mehr bei 1,20 CHF/EUR. Damit wäre nicht nur die ursprüngliche Nettoersparnis aufgebraucht, sondern sogar ein Verlust von 230 Mio im Vergleich zu einer Euro-Finanzierung aufgetreten.

 

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE

 

1)    Wie hoch sind die derzeitigen Verbindlichkeiten, die die Bundesfinanzierungsagentur in Schweizer Franken bedienen muss?

2)    Wie hoch ist derzeit das zusätzliche Tilgungserfordernis, das sich durch die Kursänderungen seit der letzten Anfragebeantwortung errechnet?

3)    Wurden im letzten Jahr Absicherungsmaßnahmen gegen das Kursrisiko bei diesen Fremdwährungsfinanzierungen ergriffen, und wenn ja, welche Kosten entstanden dadurch?