10600/J XXIV. GP

Eingelangt am 15.02.2012
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Grosz,

Kolleginnen und Kollegen

den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend die gesamten Reisekosten des Ressorts in den Jahren 2010 und 2011

 

Eine parlamentarische Serienanfrage des BZÖ brachte folgendes Ergebnis über die Auslandsdienstreisen der rot/schwarzen Regierungsmitglieder im Jahr 2011:

 

 

Reisesucht der Bundesregierung 2011

 

Ministerium:

Auslandsreisen Reg. Mitglieder

GK der Auslandsreisen Regierungsmitglieder

Gesamtkosten Flugreisen Ressort

BKA + BM für Frauen

 26,00

 325.025,75

 346.984,43

BM für Gesundheit

 4,00

 23.967,60

 311.793,68

Lebensministerium

 23,00

 155.319,77

 613.525,02

BM für Wissenschaft

 14,00

 67.121,01

 193.213,08

BM für Unterricht

 12,00

 71.200,40

 233.220,38

BM für Finanzen

 35,00

 384.355,89

 925.418,77

BM für Inneres

 14,00

 73.872,97

 603.988,21

BM für Justiz

 15,00

 38.063,37

 keine Angabe

BM für europ. Angel.

 57,00

 625.406,59

 749.150,92

BM für Wirtschaft

 19,00

 112.258,64

 keine Angabe

BM für Verteidigung

 20,00

 23.700,00

 980.000,00

BM für Soziales

 11,00

 58.399,18

 243.551,16

BM für Verkehr

 9,00

 75.480,01

 448.298,21

Gesamt

 259,00

 2.034.171,18

 5.649.143,86

 

Die Gesamtkosten für die 259 Auslandsreisen der Mitglieder der SPÖ/ÖVP-Bundesregierung im Jahr 2011 betrugen 2.034.171,18 Euro. Die reinen Flugkosten für die Zentralstellen der einzelnen Bundesministerien schlugen im gleichen Zeitraum mit Gesamtkosten von 5.649.143,86 zu Buche. Allein die Auslandsflugreisen von ÖVP-Umweltminister Nikolaus Berlakovich verursachten 16,3 Tonnen CO2 Emissionen. Insgesamt ist ein Anstieg der Buchung von so genannten Bedarfsflugzeugen bzw. Privatjets für Dienstreisen der Regierungsmitglieder bemerkbar.


Im Vergleich dazu ist die Regierung Gusenbauer/Molterer „regelrecht bescheiden“ gewesen. Im Jahr 2007 haben die 148 Auslandsreisen der damaligen Regierung Kosten von 1,14 Millionen Euro verursacht.

 

Es ist verständlich, dass es für die rot/schwarze Regierung angesichts der desaströsen politischen Großwetterlage in Wien, im Ausland wirklich bequemer ist. Sparsamkeit bedeutet aber auch, dass man diese Auslandsdienstreisen auf wirklich notwendige Destinationen und Zeiträume beschränkt und der Steuerzahler nicht den Eindruck gewinnt, SPÖ und ÖVP betreiben Landflucht ins Ausland. Angesichts der steigenden Benutzung von sündteuren Bedarfsfliegern, kann man diese Regierung durchaus als Jet-Set-Regierung bezeichnen.

 

Es ist nicht zu erklären, dass SPÖ-Verkehrsministerin Bures gezählte 12 Tage für ein Treffen mit drei chinesischen Ministern braucht. Da werden eindeutig private Kulturreisen unter dem Titel Dienstreisen dem Steuerzahler verrechnet. Auch ein 5-tägiger Besuch der Kunst-Biennale durch Ministerin Schmied ist um 3 Tage zu viel. Außenminister Spindelleger besuchte in relativ bescheidenen 5 Tagen Kairo, Gaza und Amman, der Skandal ist aber die Kostenübernahme für 10 begleitende Journalisten in der Höhe von 40.056 Euro durch den Steuerzahler. Insgesamt hatte das Außenministerium 144.137,83 Euro für „sonstige mitreisende Personen“ ausgegeben.

 

Die Gesamtzahlen der Ressorts für Dienstreisen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ressorts sind hingegen nicht abgefragt und ermittelt worden.

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.      Wie hoch sind die Gesamtkosten für Reisen (Reisemittel, Verpflegungs- und Übernachtungskosten) innerhalb Ihres Ressorts jeweils für die Jahre 2010 und 2011 aufgegliedert nach

a)         Dienstreisen

b)         Auslandsdienstreisen (exkl. bzw. inkl. allfälliger Refundierung durch die EU)?