11485/J XXIV. GP

Eingelangt am 27.04.2012
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Harald Vilimsky, Werner Herbert

und weiterer Abgeordneter

 

an die Frau Bundesminister für Inneres

betreffend Darstellung der österreichischen Polizei als "rassistisch" auf einem von der Lehrerin an der HTL Wien-Rennweg Martina OSWALD verteilten Pamphlet

 

 

Wie die FPÖ informiert wurde, scheint die Lehrerin der HTL Wien-Rennweg Martina OSWALD die in der Schule notwendige politische Äquidistanz nicht zu wahren: So hat OSWALD an ihre Schüler ein Pamphlet verteilt, welches u.a. die österreichische Polizei, Justiz, das Land insgesamt sowie auch FPÖ und BZÖ, die zusammen rund ein Drittel der Wählerinnen und Wähler der Republik vertreten, als rassistisch verleumdet und letztere sogar in die Nähe der NSDAP rückt.

 

[1]

 

Es wird dem Leser sogar empfohlen, er solle eher z.B. eine kommunistische Partei wählen oder gar nicht zur Wahl gehen, anstatt rechte Parteien zu wählen – ein Umstand, der für die Haltung zur Demokratie der Lehrerin OSWALD, welche die Pamphlete verteilt hat, wohl bezeichnend ist. Der Text ist insgesamt jedenfalls nicht zur Bildung oder Erziehung geeignet, sondern allenfalls zur Verbildung und Umerziehung im Sinne einer bestimmten Ideologie. Weitere in dem Pamphlet enthaltene Vorwürfe aus der links-linken Mottenkiste beinhalten z.B.:

 

·        Marcus Omofuma wäre gestorben, weil ihm Polizisten bei der Abschiebung Mund und Nase verklebt wurden. (Anmerkung: Richtig ist vielmehr lt. Omofuma-Anwalt Zanger, dass diesem nur der Mund verklebt wurde.)[2]

·        Der Tod des Cheibani Wague wurde nicht, wie von Parncutt behauptet, allein durch die Fixierung am Boden hervorgerufen, sondern im Zusammenhang mit einer bei Wague post mortem festgestellten, bereits vor dem tödlichen Vorfall vorhandenen Herzschwäche.[3] (Anmerkung: Von einem hoch qualifizierten Wissenschaftler, wie Parncutt im Brustton der Überzeugung von sich behauptet einer zu sein, sollte immerhin erwartet werden dürfen, dass er durch einfaches Googeln die Wahrheit herausfinden könne. Die unvollständige Darstellung Parncutts des Falls Cheibani Wague hingegen lässt nur den Schluss auf eine eines Wissenschaftlers unwürdige Manipulation zu.)

·        Wie der Schreiber Parncutt anmerkt, hätten sich nur die von ihm angeführten Personen derart aufgeführt, dass die Polizei einschreiten hatte müssen. (Anmerkung: Dies ist nur zu wahr und gleichzeitig Beleg für die schwache und in sich unschlüssige Argumentation dieses Agitators.)

·        Parncutt zufolge würden weit mehr Österreicher als Asylanten bestimmter Herkunft Drogenhandel treiben. (Anmerkung: Dass unter Drogenhändlern Menschen bestimmter Herkunft bei weitem mehr vertreten sind, als die autochthonen Österreicher, ist keine Annahme, welche sich aufgrund einer nachlässigen Medienberichterstattung ergibt, sondern statistisch erfasstes Faktum. Selbstverständlich ist hierbei der Umkehrschluss, dass alle oder die meisten Personen einer bestimmten Ethnie Drogenhändler seien, erstens unzulässig und zweitens auch nicht – wie von Parncutt unterstellt – eine allgemeine Annahme. Schließlich ist zum Punkt, es würden mehr Österreicher als Nicht-Österreicher wegen Drogenhandels verurteilt außerdem noch anzumerken, dass es durchaus auch Personen gibt, bei denen man auf den ersten Blick nicht vermuten würde, dass sie die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen.)

·        Österreichs Justiz bezeichnet Parncutt als rassistisch, weil die an der Abschiebung Omofumas beteiligten Polizisten bedingte anstatt unbedingter Haftstrafen bekommen hätten. (Anmerkung: Wer – wie Parncutt – aufbauend auf falschen Prämissen auch falsche Schlüsse zieht, dem mögen freilich auch viele Entscheidungen der österreichischen Justiz nicht erklärbar bleiben.)

·        FPÖ und BZÖ würden prinzipiell alle afrikanisch oder asiatisch aussehenden Menschen oder auch Personen, welche Deutsch mit Akzent sprächen, ablehnen. (Anmerkung: Hierbei handelt es sich um eine Unterstellung. Wahr ist vielmehr, dass die FPÖ selbstverständlich auch


sich legal in Österreich aufhaltende, integrationswillige Ausländer sehr wohl unterstützt.)

·        Wähler rechter Parteien seien schlecht ausgebildet und würden deshalb nicht links wählen. (Anmerkung: Es ist eine äußerst dreiste und anmaßende Behauptung, politisch Andersdenkende als ungebildet darzustellen, wie man sie hauptsächlich aus faschistischen Regimen kennt.)

·        Geradezu lächerlich hingegen wird Parncutt, wo er den angeblichen österreichischen Rassismus auf die Kolonialzeit und beispielsweise einen mangelnden Willen zur Integration auf das Wohlstandsgefälle zwischen Nord und Süd zurückführt. (Anmerkung: Bekanntermaßen beschränkte sich die Kolonialpolitik der K.u.k.-Monarchie auf den Balkan. Menschen aus diesem Gebiet haben in der Regel allerdings eher geringe Schwierigkeiten, sich an die österreichische Lebensweise anzupassen. Vielleicht hätte sich Parncutt auch in diesem Punkt vor dem Schreiben seines Machwerks von jemandem, der mit der österreichischen Geschichte besser vertraut ist als er aufklären lassen sollen.)

Bei der von Frau OSWALD verwendeten wirren Schrift handelt es ich also um ein durch und durch manipulatives und vielerorts auch schlecht recherchiertes und somit falsches Konstrukt. Zweck der Schrift scheint hauptsächlich zu sein, dass hier ein Sammelsurium an Punkten in einer Fremdsprache präsentiert werden soll, weil es auf Deutsch zu leicht als halt- und wertlos erkannt würde. Als Ursache des Elaborats ist ein gekränktes Ego des Autors dieser Hetzschrift Richard Parncutt, Musikpsychologe an der Universität Graz, anzunehmen. Er selbst merkt dem entsprechend auch an, dass andere Personen bei der Stellenbesetzung an österreichischen u.a. Universitäten als besser geeignet angesehen worden seien; generell scheint er – seinem Bericht nach zu schließen – wenig selbstkritisch jeglichen beruflichen Misserfolg bei anderen Personen als sich selbst zu suchen und auf Rassismus seiner Kollegen und Vorgesetzten zurückzuführen.

Parncutt steht es selbstverständlich frei, seine Privatmeinung überall, wo es ihm beliebt, gefragt und ungefragt zum Besten zu geben. Anstatt die Qualität des Parncutt-Machwerks kritisch hinterfragen zu lassen, soll indes Frau OSWALD den Text jedoch sogar – so wie er ist – als prüfungsrelevant erklärt haben.


In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesminister für Inneres die folgende

 

Anfrage

 

1.     Welche Schritte werden seitens des BMI ergriffen werden, um diese unglaubliche Verleumdung der österreichischen Polizei im Rahmen des Unterrichts von Frau OSWALD zu korrigieren?

2.     Bis wann ist damit zu rechnen?



[1] http://www.htl.rennweg.at/index.php?option=com_usereditcontact&view=einzeln&cid=65&tid=201, 23. Apr. 2012

[2] Vgl. http://www.zanger-bewegt.at/index.php?id=16&tx_ttnews%5Btt_news%5D=58&cHash=42c15c10ddf4a2679b4cdfe996fcc26d, 24. Apr. 2012

[3] Vgl. http://wiev1.orf.at/stories/46295, 24. Apr. 2012