11626/J XXIV. GP

Eingelangt am 15.05.2012
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Roman Haider

und anderer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

betreffend den Rückgang des Gross Operating Profit

 

„Der Lagebericht zur Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Österreich 2012 des BMWFJ zeichnet ein düsteres Bild von der betriebswirtschaftlichen Situation der Tourismusbranche. Der Bericht hält fest, dass „die operativen Ausgaben in der langfristigen Entwicklung stärker steigen als die Einnahmen, sodass das operative Ergebnis (GOP- Gross Operating Profit) vor allem bei den Unternehmern der 4/5-Stern-Qualität leicht zurückging.“ Die Preise konnten aufgrund der Wettbewerbssituation nicht angepasst werden, weil sich einige Aufwandspositionen, explizit wird die Energie genannt, überdurchschnittlich verteuert haben. Dies hatte zur Folge, dass der GOP zurückging, was sich letztendlich negativ auf Eigenkapitalbildung und Entschuldungsdauer ausgewirkt hat. Die Preisanpassung würde nicht ausreichen, um die Aufwandssteigerungen aufzuwiegen.“

„Die Verschuldung ist hoch. Die Unternehmen können im Durchschnitt nicht mehr als wirtschaftlich stabil bezeichnet werden, weil weder die vom URG geforderte Eigenkapitalausstattung noch die notwendige Entschuldungsdauer von 15 Jahren erreicht werden können“, so der Bericht zur Lage der Tourismus und Freizeitwirtschaft, herausgegeben vom Tourismusministerium im Jahr 2011.

 

„Diese kritische Bestandsaufnahme wird durch Aktivitäten einer anderen staatlichen Organisation, die ebenfalls im BMWFJ angesiedelt ist, konterkariert: Die Austrian Business Agency (ABA) erfüllt im staatlichen Auftrag eine wichtige Funktion für die heimische Volkswirtschaft. Allerdings verkehrt sich dieser Nutzen ins Gegenteil, wenn heimischen Unternehmen in einem hochkompetitiven Marktumfeld zusätzlich Konkurrenz ins Land geholt wird. Ein Blick nach Berlin zeigt eine mögliche Entwicklung auf: Dort wurde infolge einer massiven Ausweitung der Bettenkapazität ein Preisrückgang um 6% verzeichnet.“

(Quelle: ÖHV- Positionspapier 2012/2013; Seite 16/17)


In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigenden Abgeordneten an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend nachfolgende

 

Anfrage

 

1.    Wie kann einer stetigen Steigerung der operativen Ausgaben, die höher liegen als die Einnahmen für die Zukunft entgegen gewirkt werden?

 

2.    Werden seitens Ihres Ministeriums Maßnahmen ergriffen um einen weiteren Rückgang des Gross Operating Profits zu verhindern? Wenn ja, wie sehen diese aus? Wenn nein, warum nicht?

 

3.    Umsätze und Erträge können mit dem seit Jahren anwachsenden Anlagevermögen nicht Schritt halten; worin liegen die Gründe für diese Entwicklung und was kann dagegen unternommen werden?

 

4.    Wie gedenken Sie die Stabilität der österreichischen Unternehmen wiederherzustellen, bzw. zu gewährleisten?

 

5.    Sehen Sie in der Tätigkeit der Austrian Business Agency eine Bedrohung für die heimischen Unternehmen, durch ausländische Konkurrenz? Wenn ja, wie werden Sie dieses Problem lösen? Wenn nein, warum nicht?

 

6.    Denken Sie, dass ein ähnliches Szenario wie es in Berlin sattgefunden hat, auch österreichische Unternehmen treffen könnte?

 

7.    Wird das offensive Anpreisen, wie es auf der ABA-Website der Fall ist zukünftig eingestellt? Wenn ja, wann? Wenn nein, warum nicht?

 

8.    Was denken Sie über eine gezielte Investorensuche, anstelle des pauschalen und offensiven Anpreisens über die ABA-Website?