12422/J XXIV. GP
Eingelangt am 06.07.2012
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der
Abgeordneten Gabriel Obernosterer
Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend Strategie der Bundesministerin für die
Zukunft der AHS
Laut einer
Umfrage, publiziert im Magazin "Profil" im Juli 2012, treten zwei
Drittel der
Österreicherinnen und Österreicher für den Erhalt der Gymnasien ein. Die
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur hat
hingegen im Frühjahr
ausgesagt, nicht weiter in den Ausbau von
AHS-Standorten investieren zu wollen.
Dass Schüler/innen an AHS - vor allem in ländlichen Regionen - wegen
Platzmangels abgewiesen werden, da die Neue Mittelschule in „Topqualität“
bereitgestellt werden soll, sorgt bei vielen Eltern für Unverständnis. Dazu die
Bundesministerin in der Zeit im Bild vom 9. Mai 2012: „Meine Strategie ist sicher
nicht, die AHS-Standorte auszubauen, sondern meine Strategie ist, über die Neue
Mittelschule die gemeinsame Schule zu verwirklichen.“
Diese
eigenwillige Strategie der Bundesministerin führt nach
aktuellen Berichten von
Schulen zu folgenden Auswirkungen:
• Unzureichende
Stundenzuteilungen, etwa weniger Stunden für
unverbindliche
Übungen
• Systematische
Überschreitungen
der Klassenschülerhöchstzahl von
25 Schülern
• Mangelhafte Arbeitsbedingungen für Schüler/innen und Lehrer/innen
• Seltene Sanierung der Gebäude
Ein leistungsfähiges Bildungssystem will Talente und Fähigkeiten von allen Kindern
bestmöglich fördern. Es
kann nicht ein neuer Schultyp, zu dem sich die unterfertigten
Abgeordneten
zweifelsfrei bekennen, forciert werden, indem ein anderer Schultyp
durch die Hintertür finanziell ausgehungert wird.
Daher stellen die unterzeichneten
Abgeordneten an die Bundesministerin für
Unterricht, Kunst und Kultur zur Strategie
für die Zukunft der AHS nachstehende
Anfrage
1.
Liegt ein gesetzlicher Auftrag vor, über die Neue
Mittelschule eine gemeinsame
Schule der Zehn- bis
Vierzehnjährigen zu verwirklichen?
2. Warum sind Sie nicht bereit, die AHS-Standorte auszubauen?
3.
Wie viele Schüler/innen, die die Aufnahmevoraussetzungen
erfüllt haben, wurden
im Schuljahr 2011/12 (falls Daten noch nicht verfügbar bitte
das zuletzt verfügbare
Schuljahr) nach
Bundesländern geordnet für einen AHS-Platz angemeldet?
4.
Wie viele Schüler/innen davon wurden - nach Bundesländern
geordnet - aus
Platzmangel abgewiesen?
5.
Laut
Rechnungshofbericht aus dem Jahr 2011 sank die Zahl der Klassen mit
mehr als 25 Schüler/innen in
den Hauptschulen von 695 im Schuljahr 2006/07 auf
80 im Schuljahr
2008/09. Wie hat sich diese Zahl weiterentwickelt in den
Schuljahren 2009/10, 2010/11 sowie 2011/12?
6.
Wie viele Klassen mit mehr als 25 Schüler/innen
gab es in den Schuljahren
2009/10, 2010/11
sowie 2011/12 in den Neuen Mittelschulen?
7.
In den AHS-Unterstufen sank laut Bericht des Rechnungshofes aus dem
Jahr
2011 die Zahl der Klassen mit mehr als 25 Schüler/innen
lediglich von 875 auf
610. Wie hat sich
diese Zahl weiterentwickelt in den Schuljahren 2009/10,
2010/11 sowie 2011/12?
8.
Wie definieren Sie den Unterschied zwischen dem "Richtwert 25"
an
Pflichtschulen
sowie der "Klassenschülerhöchstzahl
25" an der AHS?
9.
Aus welchem Grund wird aus Ihrer Sicht der "Richtwert 25"
weitaus häufiger
eingehalten als die
"Klassenschülerhöchstzahl 25"?
10. Welche Summe
wurde im Schuljahr 2011/12 (falls Daten noch nicht verfügbar
bitte das zuletzt
verfügbare Schuljahr) im Durchschnitt
im Bundesgebiet pro
Schüler/in einer AHS-Unterstufe
aufgewendet?
11.Weiche Summe wurde im Schuljahr 2011/12 (falls Daten
noch nicht verfügbar
bitte das zuletzt
verfügbare Schuljahr) im Durchschnitt
im Bundesgebiet pro
Schüler/in einer Hauptschule
aufgewendet?
12. Welche Summe
wurde im Schuljahr 2011/12 (falls Daten noch nicht verfügbar
bitte das zuletzt
verfügbare Schuljahr) im Durchschnitt
im Bundesgebiet pro
Schüler/in einer Neuen Mittelschule
aufgewendet?
13. Welcher
Anteil der den AHS-Unterstufen zugewiesenen Werteinheiten wurde im
Schuljahr 2011/12 (falls Daten noch nicht verfügbar bitte
das zuletzt verfügbare
Schuljahr)
für Maßnahmen zur
besonderen Förderung bei (Teil)Schwächen bzw.
Begabtenförderung aufgewendet?
14. Wann wird
der „Arbeitsplatz für jede/n Lehrer/in“
an den Bundesschulen
verwirklicht?
15. An welchen
Gymnasien sind derzeit welche Sanierungsmaßnahmen, Neu-
und
Zubauten im Gange
bzw. mit welchem Horizont in Planung?
16. Wann wurden
die Raum- und Funktionspläne für diese
Sanierungskonzepte
erstellt?