13143/J XXIV. GP
Eingelangt am 22.11.2012
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Anfrage
des Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz
und weiterer Abgeordneter
an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend Verteilung von Skandalbroschüren an österreichischen Schulen
Wie
die FPÖ von aufgebrachten Elternvertretern aufmerksam gemacht worden ist,
kommt zur Zeit an österreichischen Schulen die Broschüre "Ganz
schön intim" des Vereins "Selbstlaut" für die
Sexualerziehung von 6- bis 12-jähringen zur Verteilung. Darin bekommen ua
Themen wie die Leihmutterschaft oder Samendatenbanken völlig unkritisch
breiten Raum ohne dass dabei erwähnt wird, dass diese in Österreich gesetzlich
verboten sind. Natürlich gewachsene Familien zwischen Mann und Frau werden
in dem Druckwerk diskreditiert, dafür "lesbisch",
"schwul", "hetero" und "trans" als vollkommen
gleichwertig dargestellt, ja suggeriert, dass homosexuelle Paare die
Hälfte der Bevölkerung ausmachten. (Vgl. "Die Presse" vom 17.
Nov. 2012, S. 6)
Der Verein gibt seine Manipulationsabsicht sogar unumwunden zu: "Dass
Minderheiten mit Mehrheitspositionen in einem Atemzug genannt werden, ist
natürlich Absicht", wird ein Vertreter von "Selbstlaut"
zitiert. (ebd.)
Dazu, dass bereits 6-jährige mit Pornografie konfrontiert sind, trägt
wohl nicht zuletzt der Verein "Selbstlaut" mit seiner Broschüre
bei. Die mit der Broschüre beabsichtigte Manipulation zeigt
außerdem, dass auch dem BMUKK als Auftraggeber des Machwerks weniger an
sachlicher Aufklärung denn an ideologischer Stimmungsmache gelegen zu sein
scheint. Ein Verstoß gegen den verfassungsmäßigen Gleichheitsgrundsatz,
wonach Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt werden müsse, ist
evident.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur die folgende
Anfrage
1. Wer im BMUKK hat die o.g. Broschüre in Auftrag gegeben?
2. Aufgrund welcher Kriterien wurde der Verein "Selbstlaut" mit der Erstellung o.g. Broschüre beauftragt?
3. Wurden auch andere Möglichkeiten für die Erstellung einer Broschüre, wie der o.g., in Erwägung gezogen? Welche?
4. Wer im BMUKK hat die o.g. Broschüre vor ihrer Verteilung an Schulen ob ihres Inhalts kontrolliert bzw. approbiert?
5. In welcher Auflagenzahl ist die o.g. Broschüre hergestellt worden?
6. Auf welche Höhe belaufen sich die Herstellungskosten der o.g. Broschüre?
7. Wem im Verein "Selbstlaut" obliegt für die o.g. Broschüre die redaktionelle Verantwortlichkeit?
8. Hat der Verein "Selbstlaut" für die Erstellung der o.g. Broschüre eine geldwerte Leistung seitens des BMUKK erhalten?
9. Falls ja, in welcher Höhe?
10. An welchen Schulen ist diese Broschüre bisher verteilt worden?
11. In welcher Stückzahl ist die o.g. Broschüre an diesen Schulen verteilt worden?
12. Wie lautet die Stellungnahme des BMUKK zum Vorwurf, die o.g. Broschüre würde keine Sachinformationen wiedergeben, sondern links-ideologische Meinungsmache betreiben?
13. Aus welchem – insbesondere pädagogischen – Grund wurde bzw. wird die o.g. Broschüre bereits an 6-jährige Schulkinder verteilt?