13191/J XXIV. GP

Eingelangt am 30.11.2012
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

der Abg. Dr. Susanne Winter

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

betreffend Lebenslauf, Matura, Studium, Taxiführerschein bzw. Taxikonzession für Werner Faymann

Der Lebensabschnitt zwischen 1978 und 1985 des amtierenden SPÖ-Bundeskanzlers Werner Faymann ist für die Öffentlichkeit ein großes Geheimnis. Nur bruchstückhaft ist bekannt, was Faymann in diesen Jahren gemacht hat. So soll er den Zivildienst bei einem SPÖ-nahen Jugendverein abgeleistet haben, einige Semester Rechtswissenschaften inskribiert haben und auch als Taxler tätig gewesen sein. In welcher Art er diese „Taxikarriere“ allerdings ausgeübt hat, ist nicht bekannt. Faymann verweigert zu dieser Causa auch jegliche Details, wie zuletzt im ORF-Sommergespräch mit Armin Wolf.

In den 70iger und 80iger Jahren war es in Jusokreisen allerdings durchaus normal, intensive Kontakte und längere Aufenthalte in „sozialistischen Bruderländern“, wie der Sowjetunion, der DDR, Kuba oder Nicaragua zu pflegen. Bei Ex-Jusos, wie Häupl, Gusenbauer oder Pilz sind deren „Auslandseinsätze“ medial bekannt. Durchaus möglich, dass sich auch Werner Faymann hier über einen längeren Zeitpunkt einer ideologischen Fortbildung unterzogen hat.

Die Geschichte wird aber bereits rund um die Karriere Faymanns als Mittelschüler und Maturant höchst interessant. Ernst Hofbauer ist in seinem jüngsten Buch „Faymann der Kanzler im Zwielicht“, Edition Zur Zeit der Frage nachgegangen, wie die Schullaufbahn des amtierenden SPÖ-Bundeskanzlers verlaufen ist. Recherchen des umtriebigen Publizisten betreffend eines gültigen Nachweis, dass Faymann auch tatsächlich die Matura am Bundesrealgymnasium Henriettenplatz in Rudolfsheim-Fünfhaus absolviert hat, blieben ergebnislos. Die Jahresberichte der Jahre 1973 bis 1994 sind jedenfalls in der Nationalbibliothek durch eine Aktenvernichtungsaktion verschwunden. Vom Maturanten Faymann finden sich keine Spuren, Schule und Stadtschulrat blocken Recherchen ab.

Insider der Wiener SPÖ erinnern sich anlässlich dieser aktuellen Diskussion rund um den Bundeskanzler an den Maturaskandal 1994. Damals standen Tochter und Ehefrau des Wiener Polizeipräsidenten Günther Bögl(SPÖ) im Verdacht von strafrechtlichen Handlungen im Zusammenhang mit der Erlangung von Maturazeugnissen. Bögls Tochter und Ehefrau wurden 1998 in diesem Zusammenhang auch verurteilt. Gut möglich, dass auch andere Wiener Parteiprominenz, wie etwa Werner Faymann „unter Parteifreunden“ zu einem entsprechenden Zeugnis gekommen ist.

Daher richten die unterfertigen Abgeordneten an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur folgende

ANFRAGE

1.         Wie verlief die Schullaufbahn von Werner Faymann seit der ersten Klasse Volksschule?

2.         Wann kam Werner Faymann ins Bundesrealgymnasium Henriettenplatz/Wien XV?

3.         Bis wann besuchte Werner Faymann das Bundesrealgymnasium Henriettenplatz/Wien XV?

4.         In welchem Zeitraum absolvierte Werner Faymann die Maturaklasse am Bundesrealgymnasium Henriettenplatz/Wien XV?

5.         Wann trat Werner Faymann am Bundesrealgymnasium Henriettenplatz/Wien XV zur Matura an?

6.         Wie oft trat Werner Faymann am Bundesrealgymnasium Henriettenplatz/Wien XV zur Matura an?

7.         In welchen Fächern trat Werner Faymann am Bundesrealgymnasium Henriettenplatz zur Matura an?

8.         Besuchte Werner Faymann nach seiner Schullaufbahn am Bundesrealgymnasium Henriettenplatz/Wien XV auch noch andere Schulen?

9.         Besuchte Werner Faymann nach seiner Schullaufbahn am Bundesrealgymnasium Henriettenplatz/Wien XV eine Abendschule/ Maturaschule?

10.      Wie lange besuchte Werner Faymann eine Abendschule/Maturaschule?

11.      Welche Abendschule/Maturaschule besuchte Werner Faymann?

12.      Schloss er diese Abendschule/Maturaschule mit einer Matura ab?

13.      Hat sich Herr Werner Faymann einen schulischen Abschluss aus der Sowjetunion, der DDR, Kuba, Nicaragua oder eines anderen „sozialistischen Bruderlandes“ in Österreich anrechnen lassen?

14.      Wenn ja, welchen Abschluss aus welchem Land und wann wurde dieser Abschluss angerechnet?