13575/J XXIV. GP

Eingelangt am 15.01.2013
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Kaufmann-Bruckberger, Markowitz

und Kollegen

an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

betreffend Auslaufen der Diplomstudien

 

 

Knapp ein Drittel der Studierenden in Österreich studieren noch gemäß dem alten Diplomstudienplan. Die Betonung liegt dabei auf „noch“, denn in den Jahren 2012 und 2013 läuft der Großteil der Diplomstudien aufgrund der Umstellung der Universitäten auf die Bologna-Studienarchitektur aus. Das bedeutet für viele Studierende, die es nicht schaffen rechtzeitig fertig zu werden, ein mögliches „Aus“ ihrer Studienlaufbahn.

 

Mit der Umstellung der Curricula an den Universitäten wurde bereits ab dem Jahr 2006 begonnen und die Bemühung der Universitäten mit Sonderterminen im Jahr 2012 noch vielen Studierenden eine Abschlussmöglichkeit zu bieten ist absolut zu würdigen, denn  Verwaltungspersonal und Lehrende vollbringen hier Höchstleistungen.

 

Nichtsdestotrotz gibt es bereits Härtefälle, die Wirtschaftsuniversität hat mit 30.11.2012 ihre alten Diplomstudien eingestellt und weitere Fakultäten folgen noch im Jahr 2013.

 

Als Lösung wird Studierenden die nicht fertig geworden sind z.B. angeboten ins Bachelorstudium umzusteigen, wonach sie weitere Prüfungen zu absolvieren hätten um zumindest den Bachelor zu erreichen. Der Grad eines Bachelor wird jedoch faktisch weder finanziell von der Wirtschaft entsprechend dem akademischen Grad eines Magisters gewürdigt noch emotional von den Betroffenen als Wertgleich empfunden.


Die meisten dieser Langzeitstudierenden haben ihr Studium neben ihrem Familien-, Verdienst- und Arbeitsleben bewerkstelligt und es stellt sich Frage, ob es nicht mit gutem Willen aller Beteiligten möglich ist hier - innerhalb der neuen Curricula -  weitere individuelle Lösungsmöglichkeiten für Betroffene zu implementieren.

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Wissenschaft und Forschung nachstehende

 

ANFRAGE:

 

1.    Wie viele Studierende, gegliedert nach Universitäten bzw. Studienrichtung, sind betroffen? (Bitte um Schätzung bei den Studienrichtungen die erst 2013 auslaufen)

 

2.    Wie groß ist der volkswirtschaftliche Schaden wenn diese Studierenden ihr Studium gar nicht mehr beenden? (Studienkosten und Arbeitsmarkt)

 

3.    Wie hoch schätzen Sie die Kosten, wenn diese betroffenen Studierenden noch in ein Bachelor-Studium umsteigen und danach ein Masterstudium beginnen müssen um analog zum nicht mehr möglichen Magister ein Master-Diplom zu erlangen? (Studienkosten und Arbeitsmarkt)

 

4.    Können Sie sich vorstellen, dass hier abseits von der Aufrechterhaltung alter Curricula mit dem Willen der politisch Verantwortlichen und der Universitäten eine Vereinbarung getroffen werden kann, damit die betroffenen Studierenden die meistens arbeiten noch ihre Diplomstudien über einen längeren Zeitraum beenden können? Wenn ja, welche Möglichkeiten sehen Sie hier, wenn nein, warum nicht?