14036/J XXIV. GP
Eingelangt am 19.02.2013
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Venier
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend Namensbezeichnungen in Schulbüchern
Die Schulbuchreihe „Vielfach Deutsch“ wird von der Österreichischer Bundesverlag
Schulbuch GmbH & Co. KG (ÖBV) herausgegeben bzw. vertrieben (dieser ist zwar mittlerweile privatisiert, beliefert aber dennoch viele heimische Schulen). Die Buchreihe ist für die gesamte Sekundarstufe I inklusive der AHS-Unterstufe vorgesehen und wird auf der ÖBV-Homepage als „das neue Lehrwerk für einen funktionierenden differenzierten Deutschunterricht“ angepriesen. Unter anderem werden dabei auch die „Sprachbücher“ „Vielfach Deutsch 1-4“ vertrieben.
Bei der Durchsicht des Sprachbuchs „Vielfach Deutsch 1“ konnte festgestellt werden, dass dort, wo in Texten von Menschen die Rede ist, diese teilweise einheimische Namen, teilweise fremdländische Vornamen tragen. Bei letzteren handelt es sich jedoch ausschließlich um türkisch-arabische Namen (z.B. Kenan, Jasmina, Ekrem,...), während etwa beliebte Vornamen etwa aus dem Slawischen (z.B. Sergej, Frantisek, Ruslan, Karel oder Ratko), ebenso wie solche aus Ostasien (z.B. Lee, Lian, Thien, Haruto oder Takumi) oder Süd-Asien (z.B. Ghotam, Verma, Ananad, Bishal oder Manjo) fehlen. Es darf davon ausgegangen werden, dass sich dieser Trend in den Büchern „Vielfalt Deutsch 2-4“ fortsetzt.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur folgende
Anfrage:
1. Ist Ihnen der im Anfragetext beschriebene Zustand bekannt?
2. Welche Gründe sind dafür maßgeblich, dass eine bestimmte Gruppe von Zuwanderern ihre Vornamen in Schulbüchern wiederfindet, andere Gruppen aber nicht?
3. Beabsichtigen Sie, im Hinblick auf das geschilderte Faktum, Maßnahmen zu ergreifen?
4. Falls ja, um welche Maßnahmen handelt es sich dabei?