14041/J XXIV. GP

Eingelangt am 19.02.2013
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Roman Haider

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

betreffend Personalmangel im Tourismus

 

 „Die Tourismusbranche hat große Probleme, genügend Mitarbeiter zu finden. Das zeigt sich in der Statistik des Arbeitsmarktservice (AMS) über das Jahr 2012. Über die Gründe gehen die Meinungen auseinander. So wurden bei Kellnern fast 28.000 Stellenzugänge registriert, bei Gaststättenköchen waren es über 18.000. Dringend gesucht werden auch Reinigungskräfte, Warensortierer, Verkäufer, Elektroinstallateure und Lagerarbeiter, so AMS-Vorstand Johannes Kopf am Mittwoch.

Insgesamt wurden im Vorjahr 408.285 freie Stellen gemeldet, das waren um 8.283 oder zwei Prozent weniger als im Jahr 2011. „Die Besetzung der Stellen erfolgte in der Regel sehr rasch. 72 Prozent der Stellen konnten bereits innerhalb eines Monats besetzt werden, 23 Prozent der Stellenbesetzungen erfolgten innerhalb von drei Monaten, bei vier Prozent der Stellen dauerte die Besetzung bis zu sechs Monate und nur bei einem Prozent länger,“ rechnete Kopf vor.

Die Gewerkschaft vida beklagt in regelmäßigen Abständen schlechte Bezahlung, unbezahlte Überstunden und Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz in der Tourismusbranche. Die Arbeitgeber weisen das naturgemäß zurück. Laut einer Umfrage der vida verdienen Beschäftigte im Tourismus monatlich im Durchschnitt 1.110 Euro netto, Arbeitnehmer in anderen Sektoren kommen auf 1.420 Euro. „Ein Blick auf die Garantielöhne im Wiener Tourismus zeigt, dass ein Oberkellner mit fünf Untergebenen nach elf Dienstjahren 1.500 Euro monatlich bekommt“, rechnete die vida im Vorjahr vor.

Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) führt den Arbeitskräftemangel „vor allem auf das starke Branchenwachstum“ zurück. Die Zahl der Betten in der 4- und 5-Sterne-Hotellerie etwa, „die besonders mitarbeiterintensiv ist aufgrund der hohen Dienstleistungsqualität“, sei im Vergleichszeitraum um 32,6 Prozent (im Winter) bzw. 32,7 Prozent (im Sommer) gestiegen. Folge sei ein wachsender Personalbedarf.“ (orf.at; 06.02.13)


In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend nachfolgende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Wodurch lässt sich Ihrer Meinung nach der derzeitige Arbeitskräftemangel im Tourismus erklären?

 

2.    Welche Maßnahmen werden seitens Ihres Ministeriums unternommen, um den Tourismus als Arbeitsbranche  attraktiver zu machen?

 

3.    Wie stehen Sie zur Aussage der Gewerkschaft Vida, dass regelmäßig schlechte Bezahlung, unbezahlte Überstunden und Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz in der Tourismusbranche die Gründe für fehlende Arbeitskräfte sind?

 

4.    Was kann dagegen unternommen werden, bzw. welche Maßnahmen werden Sie diesbezüglich von Seiten Ihres Ministeriums ergreifen?