14261/J XXIV. GP

Eingelangt am 19.03.2013
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Katharina Cortolezis-Schlager

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

betreffend administratives sowie pädagogisch-unterstützendes Personal an

Bundesschulen

Das erste halbe Jahr nach Inkrafttreten des Aufnahmestopps im öffentlichen Dienst zeigt, dass es insbesondere an Schulen im Bereich des Budget- und Rechnungswesens, der Administration sowie der Hausverwaltung zu Personalengpässen kommen kann.

Damit die Verwaltung an Schulen die notwendigen Rahmenbedingungen für einen modernen Unterricht leisten kann, empfehlen zahlreiche Experten, dass diesbezüglich freiwerdende Planstellen an Schulen vom Aufnahmestopp, wie jene der Lehrerinnen und Lehrer, ausgenommen werden.

In den letzten zehn Jahren wurden 800 Posten an administrativem- und pädagogischem Supportpersonal eingespart, weitere 880 sollen folgen - und das bei einem Personalstand von rund 6.500 Personen in der gesamten Schulverwaltung. Im internationalen Vergleich ist die Ausstattung der österreichischen  Schulen mit Support-Personal sehr schlecht, wie die Talis- Studie bescheinigt: „Insbesondere beim Verhältnis zu den Lehrkräften zeigt sich im internationalen Schnitt, dass sich in keinem der anderen Teilnehmerländer mehr Lehrer/innen eine pädagogisch unterstützende bzw. administrative Kraft teilen müssen als in Österreich." (Talis 2008, S: 140)

Laut Unterrichtsministerium fehlen 2013 rund 200 Personen in der Schulverwaltung, in den Jahren 2014 bis 2016 jeweils 500 Personen. Laut Personalvertretung soll es aber das Vielfache sein.


In Bezug auf das allgemein unterstützende Personal, wie beispielsweise Psychologinnen und Psychologen, ist die Beeinträchtigung in Österreich noch gravierender: Beinahe 80 % der österreichischen Lehrkräfte unterrichten in Schulen, in denen der Unterricht aus Sicht der Schulleiter/innen durch einen solchen Mangel beeinträchtigt wird. Unter den teilnehmenden OECD-/EU- Ländern gibt es kein einziges Land, in dem in diesem Bereich eine höhere Unterrichtsbeeinträchtigung beobachtet wird.

Die Unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur folgende

 

Anfrage:

1.            Was haben Sie unternommen, um das Verhältnis Lehrkräfte

und administratives sowie pädagogisch-unterstützendes Personal von derzeit 25:1 in Österreich annähernd auf den OECD Durchschnitt von 9:1 zu reduzieren?

2.             Bis wann haben Sie vor, Österreichs Schulen hinsichtlich des administrativen sowie pädagogisch-unterstützenden Personals annähernd jene Ausstattung zukommen zu lassen, die derzeit in den Ländern Skandinaviens gegeben ist?

3.            Auf Basis welcher Berechnung soll es mehr Supportpersonal an Schulen geben?

4.             An wie vielen Bundesschulen sind im laufenden Schuljahr weniger Planstellen im Verwaltungsbereich vorhanden bzw. besetzt als im Schuljahr 2007/08?

5.            Stimmt es, dass von 2002 bis 2012 mehr als 800 Planstellen für administratives sowie pädagogisch-unterstützendes Personal eingespart wurden?

6.            Welche Maßnahmen planen Sie zur Verringerung und Vermeidung des stark angestiegenen Verwaltungsaufwands für die Schulen und die einzelnen Lehrer/innen?

7.             Beabsichtigen sie weiteres administratives sowie pädagogisch­unterstützendes Personal einzusparen?

8.             Für das laufende Jahr fehlen nach Ihren Angaben in der APA rund 200 administrative sowie pädagogisch-unterstützende Personen in der Schulverwaltung. Gibt es bereits eine Lösung, um diesen Mehrbedarf zu decken?

9.             Wenn Nein, was werden Sie unmittelbar unternehmen, um diesen Mehrbedarf zu decken?


10.        Was ist der Stand der Gespräche, um den Mehrbedarf zu decken?

11.        Musste auf Grund dieser Einsparungen pädagogisches Personal für administrative sowie pädagogisch-unterstützende Aufgaben herangezogen werden?

12.        Welche Maßnahmen planen Sie zur Verringerung und Vermeidung des stark angestiegenen Verwaltungsaufwands für die Schulen und die einzelnen Lehrer/innen?

13.      An wie vielen Bundesschulen sind im laufenden Schuljahr weniger Planstellen im Verwaltungsbereich vorhanden bzw. besetzt als im Schuljahr 2007/08?

14.      Wie viele Planstellen (VZÄ) für allgemeine Verwaltungstätigkeiten (Schulsekretär/innen) an Bundesschulen gab es jeweils in den Schuljahren 2007/08, 2008/09, 2009/10, 2010/11, 2011/12, 2012/13?

15.      Wie viele davon waren unbesetzt?

16.      Wie viele Planstellen (VZÄ) für Schulwarte an Bundesschulen gab es jeweils in den Schuljahren 2007/08, 2008/09, 2009/10, 2010/11, 2011/12, 2012/13?

17.      Wie viele davon waren unbesetzt?