14971/J XXIV. GP

Eingelangt am 04.06.2013
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Anfrage

 

der Abgeordneten Dr.in Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Pyhrnbahn - Brückensanierung oder Ausbau

 

Offensichtlich wird auf der Pyhrnbahn-Strecke in Oberösterreich in den Gemeinden Klaus und St. Pankraz demnächst damit begonnen, zwei alte Stahlkonstruktions-Brücken durch neue aus Beton zu ersetzen, und zwar eine über die Steyr (Klauser Stausee) und eine über die Teichl.

 

Diese Brücken werden eingleisig und (fast) im Sinne des bestehenden, kurvenreichen Linienverlaufes errichtet (die meisten Bogenradien des Bestandgleises liegen zwischen 250 und 300 Metern und sind daher nur für 70 km/h geeignet).

 

Wenn die Brücken in dieser Form gebaut werden, dann entspricht dies keiner langfristigen Planung für eine substanzielle Verbesserung der Pyhrnbahn, außer die Planung ist, dass diese Strecke längerfristig nicht mehr bedient werden soll.

Angesichts bereits aktuell umgesetzter Angebote im Busverkehr zwischen Linz und Graz und der auf EU-Ebene ausgerufenen Renaissance des Fernbusverkehrs sollte auch auf der Schiene zumindest die auf der Straße angebotene Fahrzeit von 2 Stunden als Zielgröße angepeilt werden und sollten Infrastrukturmaßnahmen entsprechend konzipiert werden.

In längerfristig verantwortungsvoller Perspektive wäre somit Vorsorge für einen zweigleisigen Ausbau der Pyhrnbahnstrecke nötig. Neben einem zeitgemäßen und dann sicher auch weit stärker nachgefragten Personenfernverkehr mit 160 km/h wäre dabei der Güterverkehr in den Blick zu nehmen. Bei seiner unter anderem von der Wirtschaftskammer angepeilten Ausweitung müsste ein Ziel schließlich auch mehr Energieeffizienz sein: „Energievernichtung“ im großen Stil durch die auf der eingleisigen bzw nur selektiv zweigleisigen Strecke immer wieder zwecks Überholung anhaltenden und wieder anfahrenden schweren Güterzüge wären zu vermeiden, am konsequentesten wohl durch einen entsprechenden Streckenausbau. Bei einem solchen Ausbau könnte ein Großteil der alten Trasse für den Regionalverkehr optimiert werden und eine neue Trasse für schnellen, effizienteren Zugsverkehr geschaffen werden, wie etwa von der „Initiative Pyhrnbahn“ angeregt.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1)    Entspricht die Information, dass bei den beiden großen Brücken der Pyhrnbahn in Klaus bzw. St. Pankraz demnächst der Ersatz durch Betonbrücken beginnen soll, den Tatsachen?

2)    Wenn ja, welche Bauzeit und welche Kosten sind geplant?

3)    Entspricht die Information, dass diese neuen Brücken nahezu im Verlauf der alten Brücken und daher ohne oder nahezu ohne Verbesserung der Linienführung und Anhebung der zulässigen Geschwindigkeit errichtet werden sollen, den Tatsachen?

4)    Wenn ja – warum wird bei diesem ansehnlichen Mitteleinsatz keine deutliche(re) Linienverbesserung und Geschwindigkeitsanhebung vorgenommen, sodass ein Schnellzugsverkehr mit zeitgemäßen, der Autobahn nebenan vergleichbaren Geschwindigkeiten und damit Fahrzeiten möglich wird?

5)    Welche Schritte sind geplant, um die ab Herbst (endlich wieder) eingesetzte Direkt-Verbindung Linz-Graz attraktiver zu machen, insbesondere bei der Fahrzeit?

6)    Welche weiteren Infrastruktur-Ausbauprojekte auf der Strecke Graz-Linz sind wann konkret vorgesehen?

7)    Wenn die Pyhrnbahn wie zB von der WKÖ gefordert als Frachtschiene ausgebaut wird, dann könnte dies bei Beibehalten des derzeitigen weitgehend eingleisigen Trassenführung ohne bzw. ohne nennenswerte weitere Ausbauten zu gravierender Lärmbelästigung für die AnrainerInnen führen. Ein Umrüsten alter Güterwägen mit neuen Fahrgestellen bzw. Bremsen wäre wie bereits seit langem und unter anderem auch in den entsprechenden „Aktions“plänen gemäß Umgebungslärmgesetz vorgesehen notwendig, sinnvollerweise im Rahmen eines EU-weiten Programms.

Welche Schritte und Maßnahmen haben Sie für ein derartiges Umrüstprogramm für weniger Bahnlärm durch Güterwaggons seit Ihrem Amtsantritt 2008 konkret a) innerstaatlich, b) auf EU-Ebene, c) in sonstigen Zusammenhängen gesetzt?