15123/J XXIV. GP

Eingelangt am 13.06.2013
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mario Kunasek

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

betreffend in Österreich sichergestellte Dopingpräparate

 

 

Laut einem Bericht der „Kronenzeitung“ vom 8. Juni 2013 wurde in Oberösterreich eine professionelle Drogenbande ausgehoben, die über mehrere Jahre hinweg eine Anzahl von Hobbysportlern mit Dopingpräparaten im Gesamtwert von etwa 1,2 Millionen Euro versorgt haben.

„Beliefert aus Untergrund-Labors in China, Deutschland und vom Balkan, machten die sechs Verdächtigen (fünf Österreicher und ein Serbe) über zwei Jahre lang in Oberösterreich das große Geld. Die 27- bis 47-Jährigen sollen pro Monat Doping-präparate in einem Gesamtwert von etwa 50.000 Euro an Hobbysportler in ihrer Umgebung verkauft haben. Der geschätzte Gesamtgewinn der Dealer: mehr als 1,2 Millionen Euro.

Nach monatelangen Ermittlungen des Doping-Referates im Bundeskriminalamt klickten nun für das Sextett im Zuge von mehreren Hausdurchsuchungen die Handschellen. Mit Geheimcodes hatte die Bande versucht, ihre Bestell- bzw. Verkaufslisten zu tarnen.

Von Österreich aus weggeschickt, sollte ein 100.000 Euro wertvolles Suchtgiftpaket per Postweg in Schweden landen. Dank einem misstrauischen Kurier flog der Schmuggel von 1,1 Kilo der Designerdroge 4-FA jedoch auf der Zwischenstation in Reinfeld (Deutschland) auf. Und ein 24-jähriger Iraner mit schwedischem Pass tappte bei der Abholung des Rauschgifts in die Falle: vermutlich nicht die erste illegale Postsendung.“

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende

 

Anfrage

 

1.    In welchem Umfang (Art, Menge, finanzieller Wert) wurden jeweils in den letzten 3 Jahren Dopingmittel in Österreich sichergestellt?

2.    Wie viele Personen(gruppen) wurden in diesem Zusammenhang angezeigt bzw. allenfalls festgenommen?

3.    Inwieweit konnten im Zusammenhang mit der Sicherstellung von Dopingmitteln auch Sportler (Profis bzw. Hobbysportler) eruiert werden, für die diese Dopingmittel konkret vorgesehen waren?

4.    Wurden diese beschlagnahmten Dopingmittel in Österreich hergestellt?

5.    Wenn ja, wo, von wem und in welchem Umfang (Menge, finanzieller Wert)?

6.    Wenn nein, wo, von wem und in welchem Umfang (Menge, finanzieller Wert) und wie sind diese Dopingmittel nach Österreich gekommen?

7.    Gibt es Schätzungen über die Gesamtmenge an in Österreich pro Jahr im Schnitt verwendeten Dopingmittel (getrennt nach Hobbysportler bzw. Profisportler)?

8.    Was werden Sie unternehmen, dass die Produktion von Dopingmittel in Österreich künftig verhindert wird?