59/JPR XXIV. GP

Eingelangt am 13.04.2011
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Zinggl, Freundinnen und Freunde

 

an die Präsidentin des Nationalrats

 

betreffend »Österreichs Kunst der 60er-Jahre«

 

 

Am 5. April 2011 präsentierte der Direktor der Kunsthalle Gerald Matt gemeinsam mit Ihnen (Einladungstext: »Dr. Gerald A. Matt und das österreichische Parlament freuen sich …«) ein Kompendium zur österreichischen Kunst der 1960er-Jahre. Im Buch entwerfen zahlreiche Interviews mit maßgeblichen Persönlichkeiten der damaligen Kunstszene ein facettenreiches Bild des kulturellen Klimas dieser Zeit. Das ist von großem Wert, denn je mehr Literatur über österreichische Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veröffentlicht wird, desto größer sind die Chancen ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz. Dass nur wenige Tage zuvor die Stadt Wien eine Ausstellung samt voluminösem Katalog zum selben Thema präsentierte, tut dieser Leistung keinen Abbruch.

 

Hinsichtlich der Herstellung des Bandes »Österreichs Kunst der 60er-Jahre« indes sind Unklarheiten aufgetaucht, insbesondere was die Positionierung des Kunsthallendirektors Gerald Matt betrifft, dem die Durchführung dieses Projektes oblag.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

1.  Aus welchen Gründen gab das Parlament ausgerechnet die Publikation eines Werkes über österreichische Kunst der 1960er Jahre in Auftrag?

2.  Wären die Interviews in Ihrer Publikation nicht besser im Ausstellungskatalog »Die 60er Jahre. Eine phantastische Moderne« aufgehoben gewesen, den die Kulturabteilung der Stadt Wien zur selben Zeit herausgegeben hat? Gerald Matt wird – über die Subvention für die Kunsthalle – immerhin von der Stadt Wien bezahlt.


3.  Aus welchen Gründen haben Sie ausgerechnet den Direktor der Kunsthalle Gerald Matt beauftragt, den Band »Österreichs Kunst der 60er-Jahre« zu erarbeiten?

4.  Waren auch andere Personen als AuftragnehmerInnen im Gespräch, etwa einige der zahlreichen freischaffenden Kunstwissenschafterinnen und Kunstwissenschafter, die nicht als wohlbestallte Museumsdirektoren tätig sind und die darüber hinaus sogar über eine adäquate akademische Ausbildung verfügen?

5.  Wie hoch waren die Gesamtkosten zur Produktion des Bandes »Österreichs Kunst der 60er-Jahre«? Wir ersuchen um möglichst exakte Aufschlüsselung.

6.  Wie viel von diesen Gesamtkosten hat das Parlament bezahlt?

7.  Wurde in der Vereinbarung zwischen dem Parlament und Gerald Matt betreffend die Herstellung des Bandes »Österreichs Kunst der 60er-Jahre« festgelegt, dass dieser die Leistungen persönlich zu erbringen habe?

8.  Wurde in dieser Vereinbarung festgelegt, inwieweit MitarbeiterInnen der »Kunsthalle Wien« bei der Erstellung der Publikation mitarbeiten sollten?

9.  Wurden im Zusammenhang mit dieser Publikation seitens des Parlaments auch Verträge (z. B. Werkverträge) mit anderen Personen als dem Kunsthallendirektor abgeschlossen?