93/JPR XXIV. GP

Eingelangt am 30.01.2013
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Markowitz, Ing. Lugar

und Kollegen

an die Präsidentin das Nationalrates

betreffend der Uraufführung der Oper "Spiegelgrund" am 25.1. 2013 im Parlament

 

 

Am 25.1.2013, wurde um 17 Uhr im historischen Sitzungssaal des Parlaments die Oper "Spiegelgrund" von Peter Androsch uraufgeführt. Thematisiert wird der brutale Mord an kranken oder behinderten Kindern in der Kinderfachabteilung der Pflegeanstalt am Wiener Spiegelgrund zur Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

 

Die Veranstaltung stand im Zusammenhang mit dem Internationalen Holocaust-Gedenktag der Vereinten Nationen zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Jänner 1945.

Es ist wichtig, dass die Politiker des Landes dafür sorgen, dass dieses dunkle Kapitel der österreichischen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. Allerdings hatte Theophil Hansen das Parlamentsgebäude weder als Konzertsaal geplant, noch eignet sich der historische Sitzungssaal aufgrund der schlechten Bausubstanz für musikalische Veranstaltungen.

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Nationalratspräsidentin nachstehende

 

Anfrage:

 

1.    Der historische Sitzungssaal steht unter Denkmalschutz und ist teilweise baufällig. Viele Bereiche sind aus Sicherheitsgründen gesperrt. Er verfügt nicht über die Standardsicherheitsvorkehrungen wie z.B. Brandschutzklappen, die für einen Veranstaltungsort vorgeschrieben sind. Wie können Sie das Risiko verantworten, das durch die nicht auszuschließende Gefahr eines plötzlichen Feuerausbruchs oder einer Massenpanik bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung unweigerlich besteht?

 

2.    Wie rechtfertigen Sie die Verwendung des „Hohen Hauses“, in dem grundsätzlich an der ständigen Verbesserung der gesetzlichen Vorschriften und damit der demokratiepolitischen und wirtschaftlichen Basis unseres Landes zu arbeiten ist, als Konzerthalle?

 

3.    Was kostet die Veranstaltung insgesamt und wer kommt für diese Kosten auf?

 

4.    Wie viel zusätzliches Personal muss zur Durchführung der Veranstaltung abgestellt werden?

 

5.    Sind in Zukunft weitere kulturelle Veranstaltungen in dieser Größenordnung insbesondere im historischen Sitzungssaal im Parlament geplant?

 

6.    Wieso ist es nicht möglich, während der Umbauphase des Parlaments den historischen Sitzungssaal für Plenarsitzungen zu verwenden, wenn die Verwendung als Veranstaltungsort für öffentlich zugängige Opernaufführungen sehr wohl gestattet wird?