97/JPR XXIV. GP

Eingelangt am 26.04.2013
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Anfrage

 

 

der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner

und anderer Abgeordneter

 

an die Präsidentin des Nationalrates

 

betreffend Kunstwerk in der Säulenhalle

 

Wenn man derzeit die Säulenhalle des Parlaments betritt, glaubt man es seien Kisten und Schachteln gelagert. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich diese jedoch als Kunstwerke von Heiri Häfliger.

 

Das Parlament in Wien ist zwar kein klassisches Museum, mittlerweile hat es jedoch bereits Tradition, in regelmäßigen Abständen zeitgenössische Kunst im Hohen Haus zu präsentieren. Waren es im vergangenen Jahr Fotografien von Elfie Semotan, die PolitikerInnen und ParlamentsbesucherInnen zur Auseinandersetzung mit Kunst einluden, setzt mumok-Direktorin Karola Kraus nun in der zweiten von ihr kuratierten Ausstellung auf den Schweizer Künstler Heiri Häfliger, der seit Jahren in Wien lebt. Eine Auswahl seiner außergewöhnlichen Papiermaché-Arbeiten sind in den nächsten Monaten in zahlreichen Ausschusslokalen und anderen Räumlichkeiten des Parlamentsgebäudes zu sehen.

 

Eröffnet wird die Ausstellung mit dem Titel "Spacing" heute um 18.00 Uhr von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. Sie sieht in den plastischen Werken Häfligers einen spannenden Kontrapunkt zur prächtigen Architektur des Parlaments und weist darauf hin, dass Häfligers Werk durchaus auch politisch ist. "Kein Blatt vor dem Mund" lautet etwa der Titel eines Bildes, das in den Büroräumlichkeiten Prammers einen prominenten Platz gefunden hat. "Ein treffender Bezug zum Ort dieser Ausstellung, der sich durch die freie Rede auszeichnet."

 

Karola Kraus zeigt sich im zur Ausstellung erscheinenden Folder erfreut, nach der Präsentation der Fotografien von Elfie Semotan nun mit Heiri Häfliger einen Künstler der jüngeren Generation vorstellen zu können. Billige Materialien würden im Kunstkontext schnell noch billiger anmuten, bei Heiri Häfliger verwandelten sie sich jedoch in Objekte von außergewöhnlicher, anspielungsreicher Eleganz, unterstreicht sie. Häfliger arbeitet bevorzugt mit Papiermaché, das er aus farbigem Toilettenpapier schöpft – aus diesem Material entstehen skulpturale Gebilde und Bilder, die, so Kraus, eine surreale Poesie ausstrahlen.


Häfliger, 1969 in der Schweiz geboren, studierte Bildhauerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien und war viele Jahre als Assistent im Atelier von Franz West tätig. Für die Ausstellung im Parlament wählte er mehrere Werkserien aus, die einen Einblick in sein vielfältiges Schaffen erlauben. (Hompage des Parlaments 25. April 2013)

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher an die Nationalratspräsidentin nachfolgende

 

 

 

Anfrage:

 

 

  1. Wer ist für die Auswahl der Künstler und die Auswahl der Kunstwerke, welche im Parlament ausgestellt werden generell verantwortlich?
  2. Wie wird ein Künstler ausgewählt, der im Parlament seine Werke präsentieren darf?
  3. Wer ist für die Ausstellung von Frau Heiri Häfliger verantwortlich?
  4. Welche Kosten sind durch die Ausstellung von Heiri Häfliger dem Parlament entstanden?
  5. Wurde ein Kunstwerk von Heiri Häfliger auch vom Parlament angekauft?
  6. Wenn ja, zu welchem Preis?
  7. Wie lange bleibt die Ausstellung von Heiri Häfliger im Parlament aufgebaut?
  8. Hat Heiri Häfliger für die Ausstellung im Parlament ein Honorar bekommen?
  9. Wenn ja, in welcher Höhe?