31/PET XXIV. GP
Eingebracht am 09.07.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Petition
Dr.
Gerhard Kurzmann
Mario
Kunasek
Wolfgang Zanger
Dr. Susanne Winter
Abgeordnete zum Nationalrat
An die
Präsidentin des Nationalrates
Mag. Barbara Prammer
im Hause
Wien, am 8. Juli 2009
Betreff: PETITION betreffend „Erhaltung der Gesäusebahn"
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Gemäß § 100 Abs. 1 GOG-NR übermittle ich Ihnen hiermit eine Petition betreffend „Erhaltung der Gesäusebahn" mit dem Ersuchen um geschäftsordnungsmäßige Behandlung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gerhard Kurzmann Mario Kunasek
Wolfgang Zanger Dr. Susanne Winter
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PETITION
„Erhaltung der Gesäusebahn"
Am 1. September wird laut Aussagen des ÖBB-Pressesprechers Alfred Ruhaltinger der Personenverkehr auf der Gesäusestrecke der Bundesbahnen eingestellt. Stattdessen soll für die betroffenen Gemeinden an der Bahnlinie, die Gemeinden Admont, Johnsbach/Gstatterboden, Hieflau, Landl/Großreifling, Weißenbach-St. Gallen und Kleinreifling, ein entsprechendes Bus-System etabliert werden.
In der Region erhöht sich nun der Widerstand gegen diese Pläne. Bewohner, Reisende, die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden sowie Politiker sämtlicher Couleurs sprechen sich gegen die vollständige Einsparung der Personenzüge aus.
Die Eisenbahnstrecke durch das Gesäuse - historisch erwachsen aus der Kronprinz Rudolfbahn - gehört zu den schönsten Bahnstrecken Österreichs und führt zudem durch den einzigarten gleichnamigen Nationalpark. Das mehr als 11.000 Hektar große Nationalparkgebiet zwischen Admont und Hieflau ist ein Naturjuwel und weit über die Bezirksgrenzen hinaus als beliebtes Freizeit-, Erholungs- und Forschungsgebiet bekannt. Alljährlich besuchen mehr als 26.000 Menschen aus dem In- und Ausland den Park.
Neben dem touristischen Aspekt ist die Bahnstrecke zwischen St. Valentin (NÖ) und Selzthal (Steiermark) im besagten Bereich ein wichtiges Verkehrsmittel für Bahnreisende und Pendler. Besonders nach Oberösterreich und Niederösterreich könnte mit einem passenden Anschlusskonzept ein gewaltiger Schritt in der öffentlichen Verkehrsversorgung gesetzt und für die Fahrgäste eine echte Alternative zum PKW geschaffen werden. Durch schlechte Fahrpläne kommt es derzeit jedoch zu massiven Verzögerungen im Bahnhof Kleinreifling, weshalb eine Fahrt von Steyr nach Graz über Linz schneller bewältigt werden kann, als durch das Gesäuse. Die besagten Fallzahlen über zu geringe Auslastung sind daher selbst Produkt einer verfehlten Verkehrsplanung bei den Bundesbahnen.
Busse sind zwar als Zubringer nützlich, haben aber als ganzheitliches System in einer weitläufigen und topografisch schwierigen Region nicht die benötigte Schnelligkeit, um Züge zu substituieren. Bei der angekündigten Verdopplung der Busverbindungen in der Region von 22 auf 44 ist zudem die Frage berechtigt, ob es wirtschaftlicher ist, die bisherigen Passagieranzahl auf noch mehr Verkehrsmittel zu verteilen und damit eine Umweltmehrbelastung an Schadstoffen herbeizuführen.
Daher ersuchen wir die Bundesregierung, im Speziellen die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie gemeinsam mit der Steirischen Landesregierung alle erdenklichen Maßnahmen zu ergreifen,
- um den Fortbestand des Personenverkehrs auf der Gesäuse- Bahnstrecke sicherzustellen,
- Fahrpläne künftig so zu erstellen, dass sie den Bedürfnissen der Pendler und Bahnreisenden entsprechen, insbesondere attraktive Umsteigezeiten auf den Anschlussbahnhöfen aufweisen,
- hinsichtlich der touristischen Besonderheit der Region Maßnahmen zu ergreifen, die Gesäuse-Bahnstrecke zu beleben und insbesondere ein gemeinsames Konzept für Bus, Bahn und Nationalparktourismus auszuarbeiten.