92/PET XXIV. GP
Eingebracht am 18.05.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Petition
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Maga Barbara Prammer
Parlament
1017Wien Wien, 18. Mai 2011
Betreff: Petition der Gemeinde Hennersdorf zum europa- und weltweiten
Atomausstieg
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Gemäß § 100 Abs. 1 GOG-NR überreiche ich die Petition der Gemeinde Hennersdorf zum europa- und weltweiten Atomausstieg mit dem Ersuchen um geschäftsordnungsmäßige Behandlung.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriela Moser
Frau
Nationalratspräsidentin
Mag.
Barbara Prammer
Dr.
Karl Renner Ring 3
1017
Wien
Betrifft: Resolution für einen europa - und weltweiten AKW Ausstieg
Sehr geehrte Frau Nationalratspräsidentin Prammer!
Der
Gemeinderat der Gemeinde Hennersdorf hat in seiner Sitzung am 31.3.2011
beiliegende
Resolution
für einen
europa-und weltweiten AKW Ausstieg einstimmig beschlossen. Der
Gemeinderat
ersucht um diesbezügliche Unterstützung.
Mit besten Grüßen
Bürgermeister
Für einen europa- und weltweiten AKW-Ausstieg
1. Sofortige Abschaltung aller Hochrisiko-Reaktoren in Europa!
2. Abschaltplan für alle andren europäischen AKWs bis 2030!
3. Stopp für Laufzeitverlängerung und Neubaupläne von AKWs!
4. Nachhaltige Investitionen in erneuerbare Energie und Effizienz!
Angesichts der jüngsten Ereignisse in mehreren japanischen Atomkraftwerken zeigt sich erneut auf dramatische Weise, dass die Nutzung der Atomenergie keine sichere und nachhaltige Energiequelle darstellt. Die einzige zuverlässige Antwort auf diese Gefahren bildet ein vollständiger Verzicht auf die Nutzung von Atomenergie zur Energieerzeugung. Österreich drängt seit langem mit Nachdruck auf europäischer und internationaler Ebene auf einen solchen Verzicht. Zur Sicherung der Energieversorgung muss es in Europa und weltweit zum verstärkten Umdenken in Richtung Energieeffizienz und verstärkter Nutzung erneuerbarer Energien kommen.
So lange dieser jedoch nicht verwirklicht ist, gilt es in Zusammenarbeit mit den europäischen und internationalen Institutionen alle geeigneten Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen um die Sicherheitslage der Kernkraftwerke zu überprüfen. Österreich setzt sich daher für umfassende Sicherheitsüberprüfung (sogenannte "Stresstests") aller europäischen Kernkraftwerke ein. Bei Feststellung nicht behebbaren, wesentlichen Gefährdungspotentials im Zuge dieser Überprüfung sind die betroffenen Kraftwerke unverzüglich abzuschalten.
Der Gemeinderat der Gemeinde Hennersdorf verwe ist darauf, dass Kernspaltung keine nachhaltige Form der Energiegewinnung ist, und fordert
· einen europa- und weltweiten Verzicht auf die Nutzung der Kernspaltung zur Energiegewinnung;
· möglichst rasch eine rigorose Sicherheitsüberprüfung („Stresstest“) aller europäischen Kernkraftwerke nach einheitlichen Standards einzuleiten;
· die im Herbst erwarteten Vorschläge für das Euratom-Forschungsprogramm 2014 - 2018 ausschließlich auf die Forschung zu nuklearer Sicherheit, auf Risikoforschung und Strahlenschutz auszurichten und in Richtung eines europäischen Energievertrages weiter zu entwickeln;
· das europäische Frühwarnsystem ECURIE weiter auszubauen;
· europaweit verstärkt auf Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energie zu setzen.
Der Gemeinderat der Gemeinde Hennersdorf beschließt diese Resolution und ersucht die Bürgermeister um Weiterleitung an die österreichische Bundesregierung (Bundeskanzler und Vizekanzler), an den NÖ Landtag und an die Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich.