93/PET XXIV. GP
Eingebracht am 18.05.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Petition
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Maga Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien Wien, 18. Mai 2011
Betreff: Petition der Marktgemeinde Scheiblingkirchen-Thernberg für „Raus aus Euratom“
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Gemäß § 100 Abs. 1 GOG-NR überreiche ich die Petition der Marktgemeinde Scheiblingkirchen-Thernberg für „Raus aus Euratom“ mit dem Ersuchen um geschäftsordnungsmäßige Behandlung.
Mit freundlichen Grüßen
Christiane Brunner
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An die
Österreichische Bundesregierung
Dr. Karl Renner Ring 1-3
A-1017Wien
RESOLUTION für „RAUS aus EURATOM“
Resolutionsantrag:
Der Gemeinderat der Marktgemeinde Scheiblingkirchen-Thernberg fordert die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung auf, im Sinne einer aktiven, glaubwürdigen Antiatompolitik den Austritt Österreichs aus EURATOM, der europäischen Atomgemeinschaft, umgehend und konsequent zu betreiben.
Begründung:
Der EURATOM-Vertrag aus dem Jahre 1957 bewirkt, dass jährlich 40 Mio. Euro (Quelle 2004) aus Österreich in die Atomenergie fließen. Die Atomenergie wäre nicht wettbewerbsfähig, wenn es Fördermittel nicht gäbe. Atomkraftwerke überschwemmen nach wie vor den Markt mit billigem Strom, der unter anderem als Pumpstrom für Speicherkraftwerke verwendet wird. Das Risiko allerdings trägt die Öffentlichkeit, da Atomkraftwerke nicht versichert sind und auch für die Entsorgung des radioaktiven Abfalls europaweit noch immer keine Lösung zur Verfügung steht. Das führt zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung zu Ungunsten erneuerbarer Energiequellen. Das europäische Parlament hat nach wie vor keine Mitentscheidungsmöglichkeit bei der Finanzierung von Atomkraftwerken durch die EURATOM- Milliardenkredite.
Atomenergie, und alle damit verbundenen ungelösten Probleme im gesamten Produktionszyklus sind kein taugliches Mittel für eine rasche und nachhaltige europäische Klimaschutzpolitik. Diese ist jedoch unumgänglich. Daher ist es längst überfällig, alle finanziellen Mittel aus der Förderung der Atomenergie abzuziehen und 1:1 der Entwicklung von Technologien zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen zuzuführen.
Die rechtliche Machbarkeit eines Ausstieges aus EURATOM steht außer Zweifel und ist im - seit 1. Dezember 2009 geltenden Vertrag von Lissabon - ausdrücklich geregelt. Dazu die aktuelle Stellungnahme von Univ. - Prof. Michael Geistlinger (Völkerrechtler an der Universität Salzburg): „Das Protokoll 2 des Lissabon-Vertrages zur Änderung des Vertrages zu Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft - EURATOM hält fest, dass das allgemeine Austrittsverfahren des Artikel 49a EUV (Vertrag über die Europäische Union) des Lissabon-Vertrags auf den EURATOM-Vertrag erstreckt worden ist. Damit besteht ein vertraglich festgelegtes Prozedere für den Austritt Österreichs aus dem EURATOM-Vertrag.“ Die Mitgliedschaft Österreichs bei der Europäischen Union wird durch den Ausstieg aus EURATOM nicht berührt.
Scheiblingkirchen, am 26. April 2011
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Bürgermeister Karl Stangl Vizebürgermeister Johann Kahofer
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GGR Herbert Grabner GGR Josef Lechner jun.
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GGR Othmar Gruber GGR Günter Igel
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GR Thomas Braunstein GR Alois Treitler
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GR Elfriede Aichinger GR Margit Rottensteiner
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GR Mag. Johann Lindner GR Mag. Johann Ungersböck
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GR Herbert Krenn GR Bernhard Gössler
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GR Erich Tampir GR Karl Buchleitner
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GR Hermann Ungerhofer GR Ines Braunstein
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GR Johannes Ofenböck