105/PET XXIV. GP

Eingebracht am 15.06.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Maga Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien                                                                                                Wien, 14. Juni 2011

Betreff:       Petition der Gemeinde Weiden an der March betreffend Resolution zum weltweiten Atomausstieg

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

Gemäß § 100 Abs. 1 GOG-NR überreiche ich die Petition der Gemeinde Weiden an der March betreffend Resolution zum weltweiten Atomausstieg mit dem Ersuchen um geschäftsordnungsmäßige Behandlung.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Pirklhuber


Gemeinde Weiden an der March

2295 Oberweiden, Hauptstraße 25,

Pol. Bez. Gänserndorf, Land Niederösterreich

Tel.Nr. 02284/2204                 FAX  02284/2204-4,       Oberweiden, am 30.05.2011

                   e-Mail: gemeinde@weiden-march.at

Österreichische

Parlament

Dr. Karl Renner-Ring 3

1017 Wien

Resolution an das Österreichische Parlament und die Bundesregierung:
Petition zum weltweiten Atomausstieg

Der Genieinderat der Gemeinde Weiden an der March hat nachstehende Petition
in seiner Sitzung am 17.05.2011 einstimmig beschlossen:

Mit Entsetzen und Trauer verfolgen wir die Katastrophe in Japan. Unsere Gedanken und unser Mitge-
fühl sind bei den vielen Opfern und ihren Familien.

Wir sind erschüttert, dass 25 Jahre nach Tschernobyl in Japan offenbar ein Super-GAU passiert, mit
unermesslichen Folgen f
ür die Menschen in Japan. Die Jahrhundertkatastrophe in Japan zeigt ganz
klar: Atomkraft ist nicht sicher und wird es auch nie sein. Es ist niemals auszuschließen, dass es
durch Menschliches Versagen (wie vor 25 Jahren in Tschernobyl), durch Sicherheitsmängel (wie bei
den AKW an Österreichs Grenze) oder Naturkatastrophen wie in Japan zu schweren Unfällen kom-
men kann, die unermessliches Leid f
ür hunderttausende Menschen bedeuten.

1978 konnten wir mit einer Volksabstimmung gemeinsam Zwentendorf verhindern. Jetzt wollen wir
den weltweiten Atomausstieg und beginnen hier und jetzt in Europa:

ABSCHALTEN! JETZT!

1. Sofortige Abschaltung aller Hochrisiko-Reaktoren in Europa!

Dazu zählen:

¨ Siedewasserreaktoren vom Typ Fukushima (z.B. Isar 1 in der Nähe von München/Deutschland)

¨ AKW in Erdbebengebieten (z.B. Krsko in Slowenien und Neckarwestheim in Baden- Württemberg)

¨ AKW ohne Schutzhülle (Containment), z.B. die grenznahen AKW Mochovce, Bohunice/Slowakei,
Dukovany/Tschechien, Paks/Ungarn

¨ AKW, die älter als 30 Jahre sind (z.B. AKW Biblis A und B in Hessen/Deutschland) bzw. deren
Versorgungseinrichtungen (Strom, Kühlmittel, etc.) unzureichend gegen Ausfälle oder Terroranschlä-
ge gesichert sind.

2. Stopp für Laufzeitverlängerung und Neubaupläne von AKW!

Ganz wichtig für Österreich: Das AKW Mochovce in der Slowakei darf nicht ausgebaut werden. Es
gab keine EU-gesetzeskonforme Umweltverträglichkeitsprüfung. Deswegen muss die Bundesregie-
rung ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Slowakei einleiten.

3. Abschaltplan für alle anderen europäischen AKWs bis 2020!


4.  Stopp der Milliarden-Subventionen an die Atomindustrie!

Der EURATOM-Vertrag muss zum Ausstiegsvertrag werden und darf nicht länger die Atomindustrie
finanzieren.

5.  Nachhaltige Investitionen in erneuerbare Energien und Effizienz!

„Ökostrom statt Atomstrom": Energieversorger müssen Pläne vorlegen, wie sie aus Atomstromimpor-
ten aussteigen. Energieeffizienzoffensive: Die
österreichische Bundesregierung muss eine Energieef-
fizienz-Milliarde bereitstellen.

Die Petition wird an das Österreichische Parlament und die Bundesregierung weiterge-
leitet.

Der Bürgermeister:
Franz NEDUCHAL