124/PET XXIV. GP
Eingebracht am 30.09.2011
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Petition
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Maga Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien Wien, 30. September 2011
Betreff: Petition der Landeshauptstadt Klagenfurt bezüglich der gänzlichen oder teilweisen Abschaffung der nicht mehr zeitgemäßen Pragmatisierung
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Gemäß § 100 Abs. 1 GOG-NR überreiche ich die Petition der Landeshauptstadt Klagenfurt bezüglich der gänzlichen oder teilweisen Abschaffung der nicht mehr zeitgemäßen Pragmatisierung mit dem Ersuchen um geschäftsordnungs- mäßige Behandlung.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang
Pirklhuber
An die
Nationalratspräsidentin
Frau
Mag. Barbara Prammer
Dr.-Karl-Renner-Ring
3
1017
Wien
Klagenfurt am Wörthersee. 08. Juli 2011
Sehr geehrte Frau Nationalratspräsidentin,
in der Anlage übermittle ich Ihnen die vom Stadtsenat der Landeshauptstadt Klagenfurt verabschiedete Resolution vom 01. Juli 2011 bezüglich der gänzlichen oder teilweisen Abschaffung der nicht mehr zeitgemäßen Pragmatisierung.
Als Bürgermeister der Landeshauptstadt Klagenfurt ersuche ich Sie, eine entsprechende diesbezügliche Gesetzesänderung zu prüfen und umzusetzen.
Hochachtungsvoll
Christian Scheider
Bürgermeister
der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee
DER
BÜRGERMEISTER
DER LANDESHAUPTSTADT
KLAGENFURT
AM WÖRTHERSEE:
CHRISTIAN SCHEIDER
An die Mitglieder
des Nationalrates
Resolution
des Klagenfurter Stadtsenates vorn 1. Juli 2011
In der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee wurde in den letzten Wochen eine lebhafte politische Diskussion rund um die in der Österreichischen Bundes-Verfassung gesetzlich vorgeschriebenen Pragmatisierung der im September 2010 angelobten Klagenfurter Magistratsdirektorin geführt. Bis auf Klagenfurt verfügen alle übrigen 14 Österreichischen Statuarstädte über pragmatisierte Magistratsdirektoren.
Die aktuelle Diskussion in Klagenfurt hat die in diesem Bereich auftretende Diskrepanz zwischen Einhaltung der Bundes-Verfassung einerseits und Organisation einer modernen, kostensparenden und effizienten Verwaltung andererseits, deutlich aufgezeigt. Auch die breite Öffentlichkeit sieht die Pragmatisierung bereits seit längerem als ungerecht und überholt an. Generell entspricht die Pragmatisierung nicht mehr den Anforderungen einer zeitgerechten, bürgerfreundlichen Verwaltung.
Es sollten daher rechtliche Rahmenbedingungen als Alternative zur gesetzlich vorgeschriebenen Pragmatisierung geschaffen werden, da diese meist mit einem Aufstieg im Gehaltsschema der jeweiligen Institution und einer damit verbundenen finanziellen Besserstellung zusammenhängen. Weiters ergeben sich Nachteile hinsichtlich der eingeschränkten Flexibilität in der Personalbewirtschaftung, dem eigenen Pensionsrecht und der Parallelität mehrerer gleichzeitig geltender Dienstrechte, die zu wesentlichen Administrationsbelastungen in den Personalverwaltungen führen.
DER
BÜRGERMEISTER
DER LANDESHAUPTSTADT
KLAGENFURT
AM WÖRTHERSEE:
CHRISTIAN SCHEIDER
Die gänzliche oder teilweise
Abschaffung der Pragmatisierung war auch schon mehrmals Inhalt politischer
Programme. Um einen Schutz der Beamtenschaft vor politischer Willkür und Einflussnahme sowie
die Gesetzestreue der Verwaltung zu gewährleisten, muss eine für
alle Gemeinden, Städte und den Bund geltende neue gesetzliche
Regelung gefunden werden. Im Österreich-Konvent
wurde zu dem Thema bereits ein Lösungsvorschlag
erarbeitet, demnach ein ausdrücklicher
Verfassungsauftrag bestehen soll:
„Unparteilichkeit, Gesetzestreue und Leistungsfähigkeit des öffentlichen
Dienstes sind zu sichern.“
Zudem muss die Gewährleistung einer effizienten Personaladministration und die Sicherung einer unparteilichen, gesetzestreuen Verwaltung mit entsprechenden dienstrechtlichen Maßnahmen Berücksichtigung finden, ohne für eine übermäßige Beunruhigung öffentlich Bediensteter zu sorgen. In diesem Sinne regt die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee den Nationalrat als das zuständige Gremium an, eine entsprechende Gesetzesänderung hinsichtlich Pragmatisierung zu prüfen und umzusetzen.
Für die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee
Albert Gunzer Christian Scheider Dr. Maria-Luise Mathiaschitz
Vizebürgermeister Bürgermeister Vizebürgermeisterin
Jürgen
Pfeiler Wolfgang
Germ
Stadtrat Stadtrat
Mag-.
Andrea Wulz Dr.
Christine Jeremias
Stadträtin Stadträtin