163/PET XXIV. GP

Eingebracht am 15.05.2012
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

Abgeordnete zum Nationalrat
Anna Höllerer
Dr. Karl-Renner-Ring 3
1017 Wien

An die

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Wien, am 15.05.12

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

In der Anlage überreiche ich Ihnen gem. § 100 Abs. 1 GOG-NR die Petition der

Gemeinde Ruprechtshofen zum Erhalt der Arztstelle in der Gemeinde.

Mit der Bitte um geschäftsordnungsmäßige Behandlung dieser Petition verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen,

Anna Höllerer
Abg.z.NR


Petition an den Nationalrat betreffend Erhalt der Vertragsarztstelle in der
Marktgemeinde Ruprechtshofen.

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Ruprechtshofen hat bereits in der 34. Sitzung
am 6. Juli 2009 festgestellt, dass die Landarztpraxis eine umfassende medizinische
Versorgung sichert und mit der damals noch bestehenden Hausapotheke ein
modernes Service im Sinne eines One-stop-shops für alle Bürgerinnen und Bürger
sichergestellt wird.

Die Hausapotheke war vor allem für ältere und immobile Patientinnen und Patienten,
aber auch f
ür Familien mit kleinen Kindern von hoher Bedeutung, weil die Fahrt zur
Apotheke in einen anderen Ort mit einer zus
ätzlichen, nicht leicht zu bewältigenden
Wegstrecke und einem hohen Zeitaufwand verbunden ist.

Nach der Pensionierung des Gemeindearztes Dr. Andreas Pirkner mit Ende Juni
2011 wurde die Vertragsarztstelle von der
Ärztekammer neu ausgeschrieben.
Aufgrund der Tatsache, dass nach der g
ültigen Gesetzeslage der Betrieb einer
Hausapotheke in Ruprechtshofen nicht mehr möglich war, gab es nur eine einzige
Bewerberin - Frau Dr. Angelika Fichtenberg, eine 52-jährige Ärztin aus Wien.

Obwohl Frau Dr. Angelika Fichtenberg den Patientenstamm ihres Vorgängers
übernehmen konnte, zeigte sich sehr bald, dass die Praxis ohne die Einkünfte der
Hausapotheke, die nach Angaben von niedergelassenen
Ärzten aus der Region ca.
50% ihres Umsatzes ausmachen kann, nicht wirtschaftlich zu f
ühren ist. Selbst bei
kostenloser Bereitstellung des Arzthauses f
ür Wohnung und Praxis durch die
Gemeinde k
önnen die Einnahmen der Landarztpraxis die nötigen Ausgaben nicht
abdecken. Sollte, wie zu erwarten, Frau Dr. Angelika Fichtenberg gezwungen sein,
ihre T
ätigkeit in der Gemeinde Ruprechtshofen aus wirtschaftlichen Gründen
einzustellen, ist zu bef
ürchten, dass die Kassenarztstelle in Ruprechtshofen
aufgelassen werden muss und die Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger ohne
ärztliche Nahversorgung sein werden.

Als Bürgermeister der Marktgemeinde Ruprechtshofen appelliere ich daher dringend
an alle Verantwortungsträger, die Gesetzeslage so zu ändern, dass

·         den Hausärzten in den ländlichen Regionen eine wirtschaftliche Perspektive
gegeben werden kann

Ing. Leopold Gruber-Doberer

Bürgermeister der Marktgemeinde Ruprechtshofen