Martin Weissenbacher, DMTF

Efeugasse 4

2630  Ternitz                                                                                                          

Wiener Neustadt, 11.05.2011

 

 

 

Bundesministerium für Gesundheit

BMG-II/A/2

In Kopie an das Präsidium des Nationalrats

 

 

 

Betreff: Beeinspruchung des MTF-SHD-G / MAB-Gesetz

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Eine Besserstellung der Berufsgruppe der DMTF ist für mich in diesem Entwurf nicht erkennbar. Anstatt einer Novellierung des bestehenden Gesetzes kommt es zu einer Abwertung. Es sollte eine Angleichung des Gesetzes an die DMTF erfolgen, stattdessen kommt es zu einer Angleichung der DMTF an ein Gesetz. Dies ist realitätsfern, denn alle Mitarbeiter, die schon jahrelang diese Tätigkeiten durchführen und bald nicht mehr durchführen dürfen, werden ihrer Motivation und auch ihrer Würde beraubt. Ob nun bewusst oder unbewusst greift dieses Gesetz in das berufliche, menschliche aber auch familiäre Leben des Dienstnehmers ein.

 

Viele DMTF besuchen auf eigene Kosten, in ihrer Freizeit, aber auch auf Kosten des Arbeitgebers in der Dienstzeit Fortbildungen und Kurse. Alle diese Investitionen, dieses oft jahrzehntelang aufgebaute Wissen würde verloren gehen und für den Dienstgeber eine Erfahrungslücke sowie einen finanziellen Verlust bedeuten.

 

Seit 14 Jahren darf ich im Blutdepot des LK Wiener Neustadt meinen Dienst versehen, der äußerst interessant und erfüllend ist. Konkurrenzdenken mit meinen Mitarbeiterinnen der gehobenen Dienste gibt es nicht, unsere Erfahrungen werden anerkannt und unser „Allroundwissen“ oft bewundert.  Ein „Röhrchennachschlichter“ wäre auch im Labor überflüssig, das kann auch jeder gehobene Dienst selbst durchführen, dafür braucht man uns nicht. Im Rahmen der beruflichen Bildung konnte ich vom Bundesheer aus im zweiten Bildungsweg diesen Beruf erlernen. Ich hätte auch Matura oder einen anderen Beruf erlernen können, aber dieser hat mich interessiert.

 

Um mein Diplom zu erlangen, musste ich eine theoretische wie auch praktische Prüfung der Immunhämatologie bestehen, bei Absolventen der FH ist dies aber nicht zwingend erforderlich. Diese Schieflage soll nun auch noch durch eine zusätzliche Prüfung überlagert werden, zu der 7 Jahre Erfahrung Voraussetzung sind. Das heißt, Abgänger bestehender MTF-Schulen haben gar nicht mehr die Möglichkeit, in der Blutgruppenserologie tätig zu werden. Dies ist aber meist in Labors integriert, somit ist eine junge DMTF auch für das Labor nicht  mehr geeignet!

 

Mein Anraten wäre, unsere Erfahrungen und unser Wissen anzuerkennen und Sicherheit auch für junge Abgänger zu schaffen. Was man nach uns macht, können wir nicht beeinflussen, aber Bestehendes Gutes sollte auch Akzeptanz finden.

 

Ein noch motivierter

 

 

 

Martin Weissenbacher, DMTF

 

 

 

 

 

 

 

 


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