Ich, MMag. Florian Rainer, Fotograf und Kunstkritiker, unterstütze den vorliegenden Gesetzesentwurf 380/ME XXIV. GP - Ministerialentwurf - Materialien - Erläuterungen, Allgemeiner Teil, Punkt A) Berufszugangsrecht, Seite 2, Entfall der Reglementierung für Berufsfotografen, und darf dazu folgende Begründung anführen:

 

Die Pflicht zur Meisterprüfung ist ein Relikt aus längst vergangener Zeit. Sie dient den Meisterfotografen, ihr Monopol aufrechtzuerhalten. Die Pflciht zur Meisterprüfung hat mit fotografischer Qualität nichts zu tun. Art Buyer, also Personen die beruflich Kunst einkaufen, kaufen Bildsprachen und nciht Meisterprüfungen. Dadurch ergibt sich für die besten Fotografen des Landes das Dilemma, lukrative Aufträge ablehnen zu müssen, weil sie sie von Gesetzes Wegen nicht ausführen dürfen.

 

Die Meisterprüfung wird als probates Mittel zu Sicherung der fotografischen Qualität angeführt. Tatsächlich wirkt sie konservativ: Die Qualität der österreichischen Berufsfotografie ist im internationalen Vergleich jämmerlich. Es besteht ja auch kein Grund, sich weiterzubilden, neue Dinge zu lernen und zu experimentieren, wenn man keine Konkurrenz zu fürchten hat. Und das wissen die Meisterfotografen auch: In ihrer Stellungnahme nehmen sie explizit darauf Bezug, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit durch die Öffnung des Gewerbes dramatisch eingeschränkt würde. Das stimmt, denn bislang hatten sie ja kaum Wettbewerb.

 

Schlussendlich soll der Markt entscheiden, welche Bilder es wert sind produziert zu werden, gekauft zu werden, und welche Fotografen gefragt sind. Der Markt soll entscheiden, und nicht eine mittelalterliche Standesvertretung.

 

Ich hoffe daher sehr, dass dieser Gesetzesentwurf beschlossen wird und das Gewerbe der Berufsfotografen in ein freies Gewerbe ohne Zugangsbeschränkungen geändert wird.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

MMAg. Florian Rainer

Fotograf, Kritiker

Morizgasse 5/31

1060 Wien