BG/BRG/BORG Eisenstadt


Kurzwiese 1


7000 Eisenstadt


                                                                                                                             Eisenstadt, 24.9.2013

Stellungnahme zum neuen Lehrerdienstrecht                    

Der Dienststellenausschuss des BG/BRG/BORG Eisenstadt übermittelt keine detaillierte

Stellungnahme zum Entwurf des neuen Lehrerdienstrechts, weist aber auf Punkte hin, die uns Lehrern wichtig erscheinen und Berücksichtigung erfordern.

Vorab stellt sich aber die Frage, wie ahnungslos man sein muss, um sich ein solches Dienstrecht einfallen zu lassen?

• Mit dem im Entwurf enthaltenen Punkten wird die fehlende Wertschätzung der bisherigen Arbeit der Lehrer/innen zum Ausdruck gebracht.

• Der Sparcharakter des Entwurfs ist abzulehnen und wird zweifelsfrei zu einem Qualitätsverlust im österreichischen Bildungssystem führen. Es scheint, als strebe man auf typisch österreichische Art und Weise ein Sparpaket auf Kosten der Schüler durch das „Hintertürl“ an.

• Das neue Dienstrecht bedeutet den programmierten Kollaps des österreichischen Schulsystems, in dem Inkompetente den Schülern Kompetenzen vermitteln sollen – Lehrer/innen können auch fachfremd eingesetzt werden! Jeder Lehrer kann unabhängig vom Ausbildungsgrad in der AHS-Unterstufe unterrichten! Wo bleibt die seitens Ministeriums stets geforderte Qualitätssicherung? Durch eine Mehrbelastung der Lehrer/innen kann diese in Zukunft sicher nicht gewährleistet werden. Einziges Regierungsinteresse scheint hier Quantität statt Qualität zu sein. Das vorliegende Paket lässt offensichtlich auch keinen Raum für Schulentwicklung.

• Das neue Lehrerdienstrecht wirkt sich entgegen der Regierungsmeinung sehr wohl auf bestehende Verträge aus, da sich die Frage stellt, wer bei diesen Perspektiven noch Lehrer werden will?! Schließlich trägt man seitens der Regierung und der Medien gezielt dazu bei, Feindbilder zu schaffen. Demnach wird die prognostizierte Pensionierungswelle in den nächsten Jahren sicher nicht durch neue Kolleg/innen abgefangen. Folglich kann es nur zu einer Überlastung „alter“ Lehrer/innen kommen.

• Der Entwurf sieht wieder keine adäquate Entlohnung hinsichtlich der unterschiedlichen Belastungen durch entsprechende Fächerkombinationen vor!

• Auf Grund der Einarbeitungsphase sind 5 Jahre Dienstzeit für Direktor/innen zu kurz. Die Funktionsentlohnung von Direktor/innen steht in keinem Verhältnis zu den Arbeitszeiten. Leiter/innen größerer Schulen kommen auf eine Wochenarbeitszeit von mehr als 50 Stunden!

• Das zur Verfügung gestellte Unterstützungspersonal von 150 Postbeamten reicht sicher bei weitem nicht ausAbschließend fordern wir eine qualifizierte Ausbildung der Lehrer, ein angemessenes Ausmaß ihrer Lehrverpflichtung, um qualitativ hochwertigen Unterricht bieten zu können, und eine ausreichende Finanzierung des Schulwesens.

Im Namen aller Kolleginnen und Kollegen des BG/BRG/BORG Eisenstadt.

Der Dienststellenausschuss.