Präsidium des Nationalrats
per E-Mail an begutachtungsverfahren@parlament.gv.at
Rohrbach, am 24. September 2013
Stellungnahme zur
Dienstrechts-Novelle 2013 – Pädagogischer Dienst
Sehr geehrte Damen und Herren!
Im Rahmen einer Dienststellenversammlung wurde am BG/BRG Rohrbach über die Änderungen im „Neuen Lehrerdienstrecht“ informiert.
Diese Änderungen sind nahezu ausschließlich Verschlechterungen zum bisherigen System und sie garantieren in keinster Weise eine tatsächliche Qualitätsverbesserung im Sinne für unsere Schüler und Schülerinnen.
Zum Beispiel:
Die geplante höhere Lehrverpflichtung („mehr in der Klasse sein“) bedeutet eine zusätzliche wesentliche höhere Arbeitsbelastung! Für Kollegen und Kolleginnen mit Schularbeitenfächer bedeutet dies selbstredend einen noch größeren Arbeitsaufwand.
Da nicht einmal weiteres Unterstützungspersonal vorgesehen ist, ist eigentlich nach dem momentanen Stand der Dinge der Beruf des Lehrers und der Lehrerin kaum erstrebenswert und die Rahmenbedingungen alles andere als zumutbar!
Diese geplante Novelle ist nicht nur für Neueinsteiger „problematisch“, sondern insbesondere frustrierend und demotivierend für die bereits im Dienst befindlichen erfahrenen und engagierten Lehrer und Lehrerinnen.
Wie kann man von einer Qualitätssteigerung im Bildungssystem sprechen, wenn jeder Lehrer ohne entsprechende Fachausbildung an Universitäten jedes Fach unterrichten darf?
Die Qualität des Unterrichts wird in Zukunft auch darunter leiden, dass jeder Lehrer bis zu zwei Klassen Mathematik mehr unterrichten muss und daher weniger Zeit für den einzelnen Schüler bzw. für Vor- und Nachbereitung bzw. Korrekturarbeiten hat.
Diese Dienstrechts-Novelle 2013 ist nicht einmal ein kleiner Schritt geschweige denn ein großer Sprung für die Menschheit, um mit den Worten von Neil Armstrong zu sprechen (Juli 1969). Diese Novelle sollte deshalb grundlegend neu durchdacht werden, um größeren Schaden abzuwenden!
Mit freundlichen Grüßen
Günther Postruznik (Mathematik, Physik, GZ am BG / BRG Rohrbach)
P.S: Ich bin bereits in der glücklichen Lage mehr als 20 Jahre Dienstzeit mit Freude und Begeisterung absolviert zu haben, denn die Zukunft ist aus heutiger Sicht alles andere als erbaulich!