Liebe Damen und Herren,

 

bevor die Begutachtungsfrist vorbei ist, ist es mir ein Anliegen nicht nur gesammelt als eine vieler Stimmen im Kollegium an meiner Dienststelle sondern auch persönlich gegen den Entwurf des Leherdienstrechts anzugehen. Ich als Junglehrer, der Änderungen "unseres" Schulsystems prinzipiell sehr aufgeschlossen gegenübertritt, kann mit diesem drastischen Einschnitt in die Arbeitswelt der Lehrpersonen bzw. auch der Qualität an der Schule keinerlei Fortschritt in Richtung einer effektiveren, gerechteren und besseren (die Leistungen der SchülerInnen betreffend) Ausbildung der jüngeren Generation.

 

Folgende Behauptungen des BMUKK sind schlicht falsch:

 

Zusammenfassend bleibt mir zu sagen, dass dieses Dienstrecht durch noch stärkere Belastung der Lehrpersonen (auch ungerechte Verteilung, da Schularbeitenfächer vom Arbeitsaufwand gleichwertig zu Nichtschularbeitenfächern gesehen werden!), durch weniger Bezahlung (dadurch wohl weniger Motivation im Beruf etwas außergewöhnliches zu leisten!), durch Verhindern eines sanften Einstieges in den Beruf (mit der Abschaffung des Unterrichtspraktikums für Berufseinsteiger keine Entfaltungsmöglichkeiten und kein projektorientiertes Unterrichten) und das Einsetzen von fachlich nicht gleichwertig qualifiziertem Lehrpersonal (Ausbildung weniger lang; auch fachfremde Lehrpersonen werden auch gegen deren Willen für das Abdecken aller Fächer an einer Schule verwendet) das Ziel einer Qualitätssteigerung in "unserem" Bildungssystem stark verfehlt.

 

Dabei geht es mir nicht um einen einheitlichen Ausbildungsleitfaden, eine einheitliche Ausbildungsinstitution, ein einheitliches Dienstrecht sowie ein einheitliches Verdienst aller Lehrpersonen (Volksschule, Mittelschule, AHS, BMHS). Auch einen ehrlichen - nicht als Einsparung getarnten - Versuch einer gemeinsamen Schule der 10 bis 15-Jährigen würde ich in vernünftigem Rahmen unterstützen. Allerdings ist das vorgeschlagene Dienstrecht eine Verschlechterung auf ganzer Linie, zumindest für alle AHS-Lehrpersonen (die anderen Dienstrechte kenne ich nicht!). Anstatt eines Anhebens des Gehaltes der Landeslehrpersonen auf das Niveau einer AHS-Lehrperson mit gleichwertiger Ausbildung, wird von seitens des BMUKK einzig ein Runterdrücken des Gehaltes der AHS-Lehrpersonen damit bewirkt. Außerdem lehne ich es aufs Schärfste ab die Lehrergewerkschaft für ihren tatkräftigen Einsatz im Sinne aller (und wirklich aller!) Lehrpersonen zu verunglimpfen.

 

Ich hoffe auf ein vernünftiges Miteinander und das Miteinbeziehen der bestimmenden Kräfte bei einem "neuen" österreichischen Schulsystem.

 

Mit der Bitte um Kenntnisnahme.

 

Beste Grüße,

Mag. Andreas Schwab

BG Kufstein