Sehr geehrte Damen und Herren,

 

mit großem Interesse habe ich die Verhandlungen zum neuen Lehrerdienstrecht in den Medien verfolgt. Das Aussetzen bewährter sozialpartnerschaftlicher Gepflogenheiten erfüllt mich mit großer Sorge.

 

Der nun vorgelegte Entwurf wird meiner Meinung nach nicht zur Verbesserung der Situation an Österreichs Schulen beitragen.

 

Die Erhöhung der Unterrichts- und damit Arbeitszeit, der saloppe Umgang mit Unterrichtsberechtigungen, das Negieren des erhöhten Arbeitsaufwands bei Korrekturfächern, das Streichen von Abgeltungen für Kustoden und Bibliothekare, das Verweigern von zusätzlichem Unterstützungspersonal; all das sind nur Versuche, Einsparungsmaßnahmen zu Lasten einer ohnehin belasteten Berufsgruppe zu treffen.

 

Mit diesen Rahmenbedingungen werden junge Menschen mit Recht Abstand vom Lehrberuf nehmen. Jene, die trotzdem kommen, werden innerhalb kurzer Zeit ausgebrannt und demotiviert sein. Die Leidtragenden werden unsere Kinder und Jugendlichen sein.

 

Ich appelliere daher eindringlich an Sie, diesen Entwurf zu verwerfen und die Verhandlungen mit der Gewerkschaft zum Wohl zukünftiger Lehrer und Schüler wieder aufzunehmen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Mag. Beate Fuhrmann