Sehr
geehrte Damen und Herren!
Als Vorsitzender des
Dienststellenausschusses am BG+BRG Feldkirch übermittle ich folgende
Stellungnahme zur Dienstrechts-Novelle 2013 – Pädagogischer Dienst,
die das Kollegium einstimmig unterstützt.
Der
vorliegende Begutachtungsentwurf ist arbeitnehmerfeindlich, senkt die
Qualitätsansprüche an Österreichs Schulen und steht ganz
offenkundig unter dem Motto "Nivellierung nach unten um jeden Preis":
- Eine Erhöhung der
Arbeitszeit um bis zu 40 % (an Abendschulen bis zu 87 %) kostet allein im
AHS- und BMHS-Bereich 12.000 bis 14.000 Arbeitsplätze.
- Damit verbunden sind finanzielle
Verluste im Lauf des Berufslebens von weit über einer halben Million
Euro für jeden Einzelnen.
- Fast alle Zulagen werden
gestrichen: Alle bekommen mit ihren "All-in-Verträgen"
gleich wenig, egal ob sie zusätzlich zum Unterricht mehr oder weniger
Aufgaben übertragen bekommen.
- Durch die Übernahme
mehrerer zusätzlicher Klassen werden Lehrer deutlich weniger Zeit und
Nervenkraft für die einzelnen Schüler haben als bisher.
- Dauer und Qualität der
Ausbildung spielen keine Rolle. Alle bekommen gleich wenig bezahlt.
- Lehrer mit Bachelorstudium
erfüllen in Zukunft die Anstellungserfordernisse für alle
Schularten, also auch für die AHS-Langform (Unter- und Oberstufe), wo
derzeit in der Regel nur Personen mit einer doppelt so langen Ausbildung
(mit einem durchschnittlich sechsjährigen Universitätsstudium
mit Magisterabschluss und einem einjährigen Unterrichtspraktikum)
unterrichten dürfen.
- Die neue Lehrerausbildung wird
im Entwurf ungenügend berücksichtigt. Mit manchen
universitären Lehramtsstudien, deren Rechtsgrundlage erst vor wenigen
Wochen geschaffen wurde, erfüllt man lt. Entwurf die
Anstellungs-erfordernisse für keine einzige Schule in
Österreich! Eine Passage (Masterwertige Ausbildung) im Entwurf
widerspricht überhaupt den Gesetzen zur neuen Lehrerausbildung.
- Alle Lehrer können
unabhängig von ihrer spezifischen Ausbildung an jeder beliebigen
Schulart in jedem beliebigen Ausmaß in jedem beliebigen Fach auch
gegen ihren Willen eingesetzt werden.
- In den verschiedenen Schularten
werden die unterschiedlichen pädagogischen Herausforderungen nicht
berücksichtigt.
- Politischer Willkür wird
durch die Streichung bestehender Reihungskriterien für die Aufnahme
in den Lehrberuf, die Befristung der Leitungsfunktionen etc. Tür und
Tor geöffnet.
Im Namen des Kollegiums des BG+BRG
Feldkirch
Christoph Prugger
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Gymnasium Feldkirch
Prof. Mag. Christoph Prugger
Rebberggasse 25-27
A - 6800 Feldkirch
T 0043 (0)5522/ 72368
F 0043 (0)5522/ 72368-8
E christoph.prugger@aon.at
W www.bgfeldkirch.at