Schlossgasse 1/29
1050 Wien
An die
Parlamentsdirektion
via E-Mail
Wien, am 24. September 2013
Betreff: Stellungnahme zur Dienstrechtsnovelle 2013 – Pädagogischer Dienst
Sehr geehrte Damen und Herren,
Es ist für mich nicht vorstellbar, dass die im neuen Dienstrecht verankerten Richtlinien aus einem politischen Gremium entspringen deren Mitglieder jemals einen emphatischen Blick hinter Österreichs Schulkulissen geworfen haben. Geschweige denn von jemandem, der „junge Menschen für den Lehrberuf gewinnen will.“
In meinem Fall (Englisch und PuP, hauptsächlich E) würde eine Umsetzung der Pläne unter anderem Folgendes bedeuten:
noch weniger Zeit für den einzelnen Schüler und dessen individuelle Bedürfnisse
noch mehr Schularbeits-, Hausübungs- etc. Korrekturen
noch weniger Zeit Stunden vor- und nachzubereiten
noch größere Überwindung mich für extracurrikulare Aktivitäten zu engagieren
noch lautere Schreie nach Unterstützung
Ich betone noch, da die erwähnten Punkte jetzt schon zeitweise unerträglich sind.
Als richtiggehende Anmaßung empfinde ich die geplanten All-In-Verträge, die die ungleich höheren Anforderungen an LehrerInnen mit Korrekturfächern nicht im Geringsten berücksichtigen. Dass Teilstudien neben einer vollen Lehrverpflichtung ‚nachgeholt’ werden sollen ist, gelinde gesagt, befremdlich.
Natürlich sollen Reformen zum Schulalltag dazu gehören. Ich hätte sehr viele Ideen, wo der Hebel angesetzt werden könnte. Aber Reformen zu Lasten der SchülerInnen und denen, die diese bestmöglich ausbilden sollten, dürfen auf keinen Fall umgesetzt werden.
Und es geht doch um die Schüler, oder?
Mit besorgen Grüßen,
Mag. Manuel Blechschmidt
P.S.: Bitte studieren Sie vor allem die vielen eloquenten und sehr durchdachten Stellungnahmen meiner Vorgänger auf diesem Forum und öffnen Sie sowohl Sach- als auch Beziehungsohr. Ganz weit.
Ich bin mit einer Veröffentlichung dieses Dokuments einverstanden.