Es gibt viele Ungereimtheiten in diesem Entwurf (Für leichtere Lesbarkeit verwende ich die weibliche Form, obwohl das angeführte genauso für neue Lehrer und Schüler gilt).

 

* Am bedrohlichsten finde ich das Ansinnen, dass jede Lehrerin in jeder Schulart in jedem Fach eingesetzt wird. Es gibt seriöse Studien, die belegen, dass Fachwissen vor allen anderen Parametern Erfolg garantiert. Ist es wirklich politischer Wille, dass das Niveau in den öffentlichen Schule so wie in anderen "Gesamtschulländern" wie Frankreich, USA oder GB so sehr sinkt, dass, wer immer es sich leisten kann, die Kinder in Privatschulen schicken muss, wenn Interesse an guter Bildung besteht?

 

* Für intellektuell leistungswilligere und leistungsfähigere Schülerinnen muss zumindest ab der 5. Schulstufe jedenfalls weiterhin eine masterwertige Ausbildung (und - verglichen mit der Privatwirtschaft - auch angemessenen Bezahlung) für die Lehrerinnen gegeben sein.

 

* Warum wird die Arbeitszeit einer Berufsgruppe OHNE Begründung (außer:: Geld für NICHT VALORISIERTE pädagogische Experimente zu lukrieren) wesentlich erhöht, was WENIGER Zeit für die einzelne Schülerin bedeutet?

 

* Dass eine "Junglehrerin" neben ihrer Vor- und Nachbereitungsarbeit sowie Hospitation im Umfang des neuen Entwurfs noch Zeit für die vorgeschriebene Weiterbildung finden soll, ist für mich nach den Erfahrungen mit meiner Gattin nicht realistisch.

 

* Es gibt immer noch keine Beschreibung, was Aufgabe einer Lehrerin ist, und wo sie verglichen mit heute durch Unterstützungspersonal entlastet werden soll.

 

Zusammengefasst lässt der vorliegende Entwurf einen deutlichen Qualitätsverlust des öffentlichen Schulsystems in Österreich erwarten.

 

MfG

 

Mag. Adolf Schlögl

Schulring 16

3100 St. Pölten