210/SPET XXIV. GP

Eingebracht am 27.04.2012
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Stellungnahme zu Petition

Petition Nr. 129 betr. "Teilverkabelung der geplanten 380-kv-Leitung in Salzburg" ­überreicht vom Abgeordneten Erich Tadler

Sehr geehrte Damen und Herren!

Unter Bezugnahme auf das Schreiben vom 14. März 2012, GZ. 17010.0020/30-
L1.3/2012, teilt das Bundesministerium für Gesundheit zu der im Betreff genannten
Petition Folgendes mit:

Eingangs darf darauf hingewiesen werden, dass nachfolgende Stellungnahme gleich
lautend auch zu den Petitionen Nr. 125 und Nr. 155 abgegeben wird.

Der Schutz der Bevölkerung vor Gesundheitsgefahren und -gefährdungen als zentrale
umwelthygienische Aufgabe erfordert auch, auf begründeten Verdacht hin
Maßnahmen zu treffen, die ein mögliches Risiko minimieren. Die Resolution
1815/2011 der parlamentarischen Versammlung des Europ
äischen Rates fordert für
elektromagnetische Felder die Anwendung von Vorsorge und im Speziellen die des
ALARA (as Iow as reasonably achievable")-Prinzips.

In der Bevölkerung bestehen Befürchtungen, die sich insbesondere dort, wo deutlich
sichtbare Anlagen (wie die Masten von Hoch- und H
öchstspannungsleitungen) nahe
an den Wohn- und Erholungsbereich heran gebaut werden, in Bürgerinitiativen und
anderen Protestformen ausdrücken. Derartige Befürchtungen lassen sich auch nicht
mit dem Hinweis auf die wissenschaftliche Faktenlage beschwichtigen.

Die derzeitige Sachlage hinsichtlich netzfrequenter Felder ist, dass zwar eine
Vermutung nachteiliger gesundheitlicher Auswirkungen (z.B. kindliche Leuk
ämie,
möglicher Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen; Einstufung
niederfrequenter Magnetfelder als mögliches Karzinogen nach IARC der WHO)
besteht, dass aber in absehbarer Zeit von wissenschaftlicher Seite keine

abschließende Beurteilung des Problems langfristiger gesundheitlicher Auswirkungen
zu erwarten ist.

Für den Bundesminister:
Petra Woller

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