800/UEA XXIV. GP

Eingebracht am 19.01.2012
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Entschließungsantrag

 

 

der Abgeordneten Elmar Mayer, Fritz Neugebauer, Mag. Rosa Lohfeyer, Werner Amon, MBA,
Kolleginnen und Kollegen

eingebracht im Zuge der Debatte zum Stenographischen Protokoll der parlamentarischen
Enquete zum Thema "Werteerziehung durch Religions- und Ethikunterricht in einer offenen,
pluralistischen Gesellschaft" (III-234 d.B./1470 d.B.)

betreffend Ethik-Unterricht

Die österreichische Bundesverfassung legt in Art. 14 Abs. 5a fest, dass es Aufgaben der
österreichischen Schule sind, Kinder und Jugendliche zu befähigen, an den sozialen,
religi
ösen und moralischen Werten orientiert Verantwortung für sich selbst, Mitmenschen,
Umwelt und nachfolgende Generationen zu
übernehmen sowie dem politischen, religiösen
und weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossen zu sein.
Die
österreichischen Schulen leisten in den verschiedensten Fächern, so auch im
Religionsunterricht, einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwohl und zu Fragen des
interkulturellen Zusammenlebens, des interreligi
ösen Dialogs und der demokratischen
Grundprinzipien unserer pluralistischen Gesellschaft.

Im Rahmen der Parlamentarischen Enquete am 4. Mai 2011 wurde ein breites
Meinungsspektrum über die Organisationsform eines Ethik-Unterrichts zum Ausdruck
gebracht. Die Vorschl
äge der Expert/innen und Diskussionsteilnehmer/innen reichten vom
Ethik-Unterricht nur f
ür diejenigen Schüler/innen, die keinen Religionsunterricht besuchen,
über die Einführung eines eigenen Faches Ethik" für alle Schüler/innen der Sekundarstufe
II, bis zur Frage, in wie weit in anderen Fächern, wie z.B. in Geschichte, Philosophie,
Politische Bildung, Latein, die verschiedensten ethischen Gesichtspunkte verstärkt behandelt
werden können. Ein weiterer Aspekt etwa war die notwendige Aus- bzw. Fortbildung von
Lehrer/innen, die Ethik unterrichten sollen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden


Entschließungsantrag

 

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird ersucht, auf Basis der im
Rahmen der Parlamentarischen Enquete diskutierten Vorschläge dem Nationalrat bis
1.10.2012 in Form eines Berichts m
ögliche Modelle für den Ausbau eines Ethik-Unterrichts,
einschließlich der jeweiligen Kosten für das Unterrichtsbudget und unter Einbeziehung von
Fragen der Aus- und Fortbildungsm
öglichkeiten für jene Lehrer/innen, die Ethik unterrichten
sollen, vorzulegen."