140/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 29.01.2014
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Christiane Brunner, Freundinnen und Freunde

 

betreffend: Wale und Delfine sind keine Konkurrenz der Fischer, sondern eine zu schützende Spezies

 

BEGRÜNDUNG

 

Jedes Jahr zwischen September und März werden in der Bucht von Taiji in Japan bis zu 2.000 Delfine in Treibjagden gefangen: Delfintrainer suchen die schönsten Tiere für Delfinarien heraus. Die anderen Tiere werden grausam abgeschlachtet. Das Fleisch der kleinen Meeressäuger, obwohl stark mit Giftstoffen belastet, wird in Supermärkten verkauft und an Schulkantinen verteilt.

In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der gejagten Delphine und Kleinwale um 83 Prozent zurückgegangen, von 18.369 auf 3.104 Tiere, hatte die Organisation Pro Wildlife anlässlich der im September begonnenen und noch bis März andauernden Treibjagdsaison mitgeteilt. Pro Wildlife vermutete als Grund für die rückläufigen Zahlen, dass jüngere Japaner um die Belastung des Fleisches der Delphine mit Giftstoffen wüssten und es kaum noch verzehrten.

 

Bei den Treibjagden treiben Fischer die Delfinherde mit Booten in eine Bucht. Hierbei schlagen sie gegen Metallstangen, die ins Wasser ragen. Diesem Lärm versuchen die Delfine zu entkommen. In der Bucht eingekesselt, werden sie mit Speeren und Messern getötet. Über 80 Prozent der Tiere, v.a. die Hafenschweinswale, werden mit  Handharpunen bejagt: Hierzu werfen die Fischer mit der Hand Harpunen, an denen ein Seil befestigt ist. Getroffene Tiere werden mit Seil und Eisenhaken ans Boot gezogen und mit Messern getötet.

 

Die Regierung in Tokio behauptet, der Delfinfang sei Teil der japanischen Fischfangtradition und diene unter anderem dazu, die Schädigungen an Fischbeständen durch Wale und Delfine einzudämmen. Die Fischbestände werden jedoch nicht durch die Wale und Delfine bedroht. Der Rückgang zahlreicher Fischarten ist den Hightech-Fischfangflotten mit immer engmaschigeren und größeren Netzen geschuldet.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

 


 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

Die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung werden ersucht, gegenüber Japan klar Position gegen die Treibjagd auf Delfine zu beziehen. Es gilt klarzustellen, dass Wale und Delfine keine Konkurrenz der Fischer, sondern zu schützende Spezien sind.

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Umweltausschuss vorgeschlagen.