266/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 25.02.2014
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

 

der Abgeordneten Christiane Brunner, Hannes Weninger, Johann Höfinger, Ulrike Weigerstorfer, Michael Pock,

Kolleginnen und Kollegen

 

 

betreffend:  Wale und Delfine sind eine zu schützende Spezies

 

 

Japan veranstaltet jährlich grausame Treibjagden auf Delfine in der Bucht von Taiji, anlässlich derer bis zu 2.000 Tiere gefangen werden. Diese werden einerseits in Delfinarien verbracht und andererseits geschlachtet und verspeist, obwohl diese Tiere ohnehin durch die negativen Auswirkungen zahlreicher vom Menschen verursachter Faktoren, wie zunehmende Lärmverschmutzung, Beifang in der Fischerei, Nahrungsmangel durch Überfischung, Meeresverschmutzung durch Plastik und Chemikalien, Klimaänderungen etc. beeinträchtigt werden.

 

In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der gejagten Delfine und Kleinwale um 83 Prozent zurückgegangen, von 18.369 auf 3.104 Tiere, hatte die Organisation Pro Wildlife anlässlich der im September begonnenen und noch bis März andauernden Treibjagdsaison mitgeteilt.

 

Bei den Treibjagden treiben Fischer die Delfinherden mit Booten in eine Bucht. Hierbei schlagen sie gegen Metallstangen, die ins Wasser ragen. Diesem Lärm versuchen die Delfine zu entkommen. In der Bucht eingekesselt, werden sie mit Speeren und Messern getötet. Über 80 Prozent der Tiere, v.a. die Hafenschweinswale, werden mit Handharpunen bejagt: Fischer werfen mit der Hand an Seilen befestigte Harpunen und ziehen so die getroffenen Tiere mit Seil und Eisenhaken ins Boot, wo die Tiere mit Messern getötet werden.

 


 

Japan fängt und tötet Delfine in seiner Ausschließlichen Wirtschaftszone, in der es seine souveränen Rechte und Hoheitsbefugnisse ausübt und die Regierung in Tokio behauptet der Delfinfang sei Teil der japanischen Fischfangtradition und diene unter anderem dazu, die Schädigungen an Fischbeständen durch Wale und Delfine einzudämmen. Doch nicht Wale und Delfine bedrohen die Fischbestände, sondern vielmehr Hightech-Fischfangflotten mit immer engmaschigeren und größeren Netzen.

 

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

 

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

 

„Die österreichische Bundesregierung wird ersucht, gegenüber Japan klar Position gegen die Treibjagd auf Delfine zu beziehen. Die österreichische Bundesregierung wird weiters ersucht zum Schutz von Walen und Delfinen auf europäischer und internationaler Ebene weiterhin eine aktive und führende Rolle einzunehmen und sich in allen relevanten internationalen Foren sowie europäischen Gremien für deren größtmöglichen Schutz einzusetzen, da Wale und Delfine keine Konkurrenz für Fischer, sondern eine zu schützende Spezies darstellen.“

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Umweltausschuss vorgeschlagen.