286/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 18.03.2014
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Dr. Harald Walser, Freundinnen und Freunde

 

betreffend Bildungstests fortführen

 

 

 

BEGRÜNDUNG

 

Nach dem Bekanntwerden eines Datenlecks bei einem Server der Firma Kapsch BusinessCom, die für das Bifie Daten aus der Informellen Kompetenzmessung auf einem Server in Rumänien gelagert hatte, hat Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 26.2.2014 einen sofortigen Teststopp verfügt, der neben den nationalen Bildungsstandards auch die Feldtestungen für die  internationalen OECD-Vergleichstests PISA und TIMMS betrifft.

 

Österreich wäre das erste OECD-Land, das aus den PISA-Testungen ausscheidet. Die Vergleichbarkeit der Daten wäre auf Jahre hinaus unmöglich. Erst 2018 könnte Österreich in einen neuen Testzyklus eintreten, der 2024 abgeschlossen wäre.

 

Die Tageszeitung Kurier schreibt am 14.3.2014: „ÖVP-Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner ist nicht erfreut darüber, dass es vorerst keine Tests gibt. Es sei "schade, dass wir sie nicht fortführen. Und die Experten nicht in der Lage sind, das Problem zu lösen". Zudem sei bedauerlich, dass die Vergleichbarkeit fehle.“

 

Insbesondere in Hinblick auf die derzeit laufenden Reformen im österreichischen Schulsystem, allen voran die Umstellung der Hauptschulen auf Neue Mittelschulen, wäre es unverantwortlich die Veränderungen auf Jahre hinaus ohne externe Überprüfungen durchzuführen. Mit dem Teststopp würde der Fall eintreten, dass für eine gesamte Legislaturperiode keine aktuellen Testergebnisse über die Entwicklung der Schule in Österreich verfügbar wären. Andreas Schleicher, Bildungsvizedirektor der OECD und verantwortlich für die PISA-Testungen warnt Österreich am 13.3.2014 gegenüber der Tageszeitung „Der Standard“ vor einem „Blindflug“ und meint mit Verweis auf das Angebot des Instituts für Erziehungswissenschaften an der Universität Salzburg, die Feldtestungen für PISA 2015 durchzuführen: „Unsere Zusammenarbeit mit Dr. Haider war ausgezeichnet, und selbstverständlich wäre auch eine solche Lösung für die OECD akzeptabel“, und: „Moderne Bildungssysteme kann man nicht im Blindflug steuern, und die OECD wird deshalb alles tun, um Österreich bei der Schaffung der entsprechenden evidenzbasierten Grundlagen zu unterstützen."


 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

 

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Die Bundesregierung, insbesondere die Bundesministerin für Bildung und Frauen wird aufgefordert, alle Maßnahmen zu treffen, um eine Teilnahme Österreichs an den OECD-Testungen PISA 2015 und TIMMS doch noch zu ermöglichen und damit eine internationale Blamage Österreichs zu verhindern.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss  vorgeschlagen.