630/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 24.09.2014
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

der Abgeordneten Mag. Beate Meinl-Reisinger und Kollegen

betreffend Ausbildungsreform für Elementarpädagog_innen und Assistenzkräfte in elementarpädagogischen Einrichtungen

 

Im aktuellen Arbeitsprogramm der Bundesregierung findet sich auf Seite 40 das Bekenntnis zur Stärkung der Elementarpädagogik und zur Weiterentwicklung von Qualitätsstandards, die an diesen Bereich angelegt werden. Dabei wird auch der Ausbau des Fort- und Weiterbildungsangebots der Pädagogischen Hochschulen im Bereich Elementarpädagogik aufgeführt, der schlussendlich in ein eigenes Ausbildungsangebot münden soll. Diese Stoßrichtung ist mehr als begrüßenswert.

Österreich leistet sich mit den Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik, die nach wie vor die tragende Säule der elementarpädagogischen Ausbildung bilden, schließlich ein veraltetes und hinsichtlich der Zielerreichung ineffektives System: Denn nur ein Drittel der Absolvent_innen der BAKIP nimmt nach Schulabschluss tatsächlich eine Tätigkeit im elementaren Bildungsbereich auf. Über 41% der Absolvent_innen beginnen hingegen binnen drei Jahren nach Abschluss der Matura eine Ausbildung im tertiären Bereich und kehren damit dem Berufsfeld unweigerlich den Rücken.

Um den Beruf des Elementarpädagogen zu attraktivieren und auch den Männeranteil am Personal in elementaren Bildungseinrichtungen zu erhöhen, braucht es ein klares Bekenntnis zu einer qualitativ hochwertigen Ausbildung auf tertiärem Niveau, wie in den übrigen OECD-Staaten längst gang und gäbe. Überdies muss für Assistenzkräfte im elementaren Bildungsbereich eine bundeseinheitliche und den Anforderungen des Berufsfelds entsprechende Ausbildung etabliert werden. Bislang variieren die Ausbildungsniveaus für dieses Aufgabengebiet zwischen den einzelnen Bundesländern signifikant.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG


Der Nationalrat wolle beschließen:

 

"Die Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Bildung und Frauen werden aufgefordert, dem Nationalrat ehestmöglich einen Gesetzesentwurf betreffend eine Ausbildungsreform für den elementarpädagogischen Bereich vorzulegen, der in jedem Fall folgende Punkte umfasst:

·        Umgestaltung der Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik (BAKIP) in Berufsbildende Höhere Schulen als Basis für Berufe im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereich (an denen - auch im Rahmen berufsbegleitender Formen - die Ausbildung zur Assistenzkraft stattfinden soll)

·        Aufwertung der bestehenden BAKIP-Kollegs in Kooperation mit Universitäten und Fachhochschulen zu Ausbildungen auf tertiärem Niveau mit Bachelor-Abschluss als Voraussetzung für die Tätigkeit als Elementarpädagog_in

·        Etablierung weiterer Lehrstühle für Elementarpädagogik an Fachhochschulen und Universitäten und Bereitstellung eines entsprechenden Angebots an Master-Studiengänge (für Elementarpädagog_innen, die Führungs- und Leitungsverantwortung anstreben)"

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss vorgeschlagen.