683/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 22.10.2014
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Wiedereinführung der Statistik des GÖG/ÖBIG  betreffend die

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Eva Mückstein, Freundinnen und Freunde

 

betreffend Wiedereinführung der Statistik des GÖG/ÖBIG  betreffend die Versorgung im Bereich psychische Erkrankungen

 

Begründung

 

Bis 2011 wurde die GÖG/ÖBIG (Gesundheit Österreich GmbH) vom

Gesundheitsministerium beauftragt, alle zwei Jahre eine Statistik

herauszubringen, die  die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zum Inhalt hatte. Es wurde genau aufgezeigt, wie viele Personen eine psychotherapeutische Behandlung bekommen und wie viel die Krankenkassen dafür ausgeben, wie hoch die Privatzahlungen waren und in welchem Bundesland die Versorgung besser oder schlechter funktioniert. Auch wurde erhoben, wie hoch die Ausgaben der Krankenkassen im Vergleich dazu für Psychopharmaka waren. Ebenso wurden die Ausgaben für psychotherapeutische Medizin und für die klinisch-psychologische Diagnostik im niedergelassenen Bereich erhoben. Für die Psychotherapie wäre es wichtig zu erheben, wie lange die Wartezeiten für kassenfinanzierte Psychotherapie derzeit sind. Diese Statistik wurde jedoch mit dem Jahr 2011 eingestellt, die letzten Zahlen stammen aus dem Jahr 2009.

 

900.000 Menschen in Österreich nahmen das Gesundheitswesen wegen

psychischer Erkrankungen in Anspruch - Tendenz steigend. Rund 840.000

ÖsterreicherInnen bekamen im Jahr 2009 Psychopharmaka aus den Gruppen

der Antidepressiva, der Antipsychotika oder der Tranquilizer

verschrieben. Wegen psychischer Diagnosen waren rund 78.000

ÖsterreicherInnen im Krankenstand und 70.000 hatten deshalb einen

stationären Aufenthalt. Aber nur rund 65.000 Personen standen in psychotherapeutischer Behandlung. Die Hälfte dieser Personengruppe musste sich ihre Behandlung zum Großteil aus der eigenen Tasche bezahlen, da die kassenfinanzierte Psychotherapie gesetzwidrig rationiert ist.

 

Verglichen mit Deutschland könnten rund 400.000 Personen die hochwirksame Behandlung Psychotherapie in Anspruch nehmen. Nachgewiesen bringt ein

investierter Euro in die Psychotherapie vier Euro zurück. Die Erhebung von Verwaltungsdaten ist ein wertvolles Instrument für die datenbasierte Planung der Versorgung von psychisch kranken Menschen und sollte deshalb umgehend wieder eingeführt werden.

 

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

 

 

 

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

Die Bundesministerin für Gesundheit wird aufgefordert, die Gesundheit Österreich GmbH wieder mit der regelmäßigen Erhebung der statistischen Daten betreffend die Versorgung im Bereich  psychischer Erkrankungen zu beauftragen und dem Nationalrat einen entsprechenden Bericht zuzuleiten.

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gesundheitsausschuss  vorgeschlagen.